Berlin, Deutschland (Spatianer). Gesund genussreich speisen geht auch ohne vorher bei Vollmond zu ernten im härenen Gewand. Es geht sogar viel besser mit einer Prise Eleganz, mit einer Portion Savoir-vivre wie im „Le Consulat“. Besonders wenn gastronomische Genüsse von einem Gastgeber – und seinem stets aufmerksamen, unaufdringlichen Serviceteam – präsentiert werden, der in der Gourmet-Szene Berlins bereits als „der kulinarische Botschafter Frankreichs“ gilt.

Dabei wurde Vinotharan Inparajah auf einer Insel geboren, die nur wenige Jahre unter Napoleon im Besitz der Grande Nation war: Sri Lanka. Aber die kulinarische Botschaft von Frankreich zu leiten, das kulinarische Kunst des Landes zu repräsentieren, scheint die Berufung vom Restaurant-Fachmann zu sein der bei Roland Mary im Borchardt sein Handwerk lernte. Er führte zwei andere Restaurants zum Erfolg, bestreitet weiter diesen Weg – wobei, die Krone trägt, bien sûr, „Le Consulat“.

Es gibt natürlich auf der klassischen Karte einige Gerichte die für bestimmte Gästekreise nicht gesellschaftlich genehm sind – wohl aber genussreich, ja geradezu großartig im Geschmack. Sie gehören zur französischen Küche ganz einfach dazu. Sechs Schnecken „nach Burgunder Art“ in Kräuterbutter gratiniert – nun, wenn sie dann duftend vor einem liegen, ist’s eine kleine Sünde die man selten bereut. Terrine de foie gras de canard – schon wie der Name über die Zunge gleitet. Oder: Coquilles Saint-Jaques. Jakobsmuscheln – eine Pilgerfahrt wert ins „Le Consulat“. Sie munden hier fast wie am Meer.

Und dann die Austern. Huitres, une demi-douzaine, wenn nicht gleich ein ganzes Dutzend. Feinschmeckern zergehen schon die Namen der Zuchtorte auf der Zunge: Arcachon, Belon, Cancale – und besonders Marennes Oléron. In der „Vallée de la Seudre“ – und vor Oléron wachsen sie in mineral- und nährstoffreichen „Claires“ heran, Klärbecken, in denen sich Süßwasser vermengt mit Salzwasser. „Navicula ostrearia“, eine Alge; verleiht feinen Austern, den „Fine de Claire Vertes“, ihre smaragdgrüne Farbe. Die „Fin de Claire“ von „David Hervé“, dieser traditionsreichen Austernzucht aus der „Vallée“, tischt „Le Consulat“ aufs feinste auf, als „No. 2“ auch pro Stück, oder gratiniert.

Garantiert schlürfen wir mehr als 2 Stück am table pour deux, und mehr als zwei Gläser. Zur Begrüßung. Denn diesmal wollen wir die ganze Karte mal durchprobieren. Oder starten wir mit einem Cocktail, dem Cosmopolitan oder dem Consulat Classic als Signature Drink? Nun geht das Genussessen seinen Gang. Die Getränkekarte ist gut bestückt, jeder findet seinen Wein. Darf es zuerst Beef Tartar sein, mit Wachteleiern, Schalotten, Cornichons, Kapern und Trüffel als „Begleiterscheinung“? Ist’s gesünder als Entenleber-Terrine, mit Petersilienwurzel, Sherry, Kirsche und Trüffel? Puristisch betrachtet, bleibt uns Kohlrabi Risotto mit Parmesan und Joghurt, oder der Rote Beete Salat als Hors d’oeuvre: Geniessen mit gutem Gewissen. Dann als Hauptgericht Blumenkohlsteak mit Zucchini, grünem Spargel, vegane Sauce Hollandaise und Süßkartoffelpüree, da kann man nix falsch machen. Dennoch nehme ich Steinbutt mit Mangold, Mandelschaum und Topinambur. Top! Mein Gegenüber wählte: Entrecôte vom Rind. Aber er schreibt ja auch für ein anderes Magazin… Da kommt als Dessert schon meine Crème brûlée, mit Bourbon Vanilllecreme und Waldbeeren, und seine Crêpe Suzette, mit Orange und Grand Marnier Parfait. Großes Finale. Ein wunderbarer Abend in stilvollem Ambiente. Oui, alles war: Parfait!

Le Consulat

Adresse: Leibnizstraße 46, 10629 Berlin

Kontakt: Telefon: 030 28645269, E-Brief: reservierung@le-consulat.de

Heimatseitele-consulat.de

Anmerkung:

Die Recherche wurde durch die Leibniz Gastro GmbH unterstützt.

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