Neu-Beitou, Taiwan (Spatianer). (Neu-)Beitou zu besuchen ist gut, in Neu-Beitou zu baden ist besser. Doch nach einem Besuch der historischen Bahnstation Xinbeitou, der sehenswerten Bibliothek von Beitrou und des Heißwasserquellen-Museums und vorm Baden sollte im Tal der heißen Quellen wenigstens ein dampfender Teich, pardon, eine heiße Quelle umrundet werden, eine von vielen.

Im Tal der heißen Quellen. © Münzenberg Medien, Foto/BU: Stefan Pribnow, Aufnahme: Xinbeitou, Taiwan, 7.3.2023, 15:35 Uhr

Auf der Heimatseite Taiwan-Tourismus im Weltnetz heißt es zu den heißen Quellen, daß es auf „Taiwan … mehr als hundert heiße Quellen“ gebe, „die sich in verschiedenen geologischen Gebieten befinden, darunter Ebenen, Berge, Täler und Ozeane. Die höchste Konzentration an heißen Quellen findet sich im Norden Taiwans, wo sich der Datun (Tatun)-Vulkan befindet, während er sich auf beiden Seiten des Mittelgebirges erstreckt und ein Gebiet abdeckt, das im Norden von Yilan und im Süden von Yilan begrenzt wird In Pingtung gibt es die meisten heißen Quellen. Die hier vorkommenden heißen Quellen machen mehr als 80 Prozent aller heißen Quellen in Taiwan aus.

Im Tal der heißen Quellen. © Münzenberg Medien, Foto/BU: Stefan Pribnow, Aufnahme: Xinbeitou, Taiwan, 7.3.2023, 15:34 Uhr

Da heiße Quellen im Allgemeinen tief unter der Erdoberfläche entspringen, bringen sie beim Entstehen eine hohe Konzentration und eine große Vielfalt an Mineralien mit, die dem menschlichen Körper größtenteils fremd sind und unserer allgemeinen Gesundheit zugute kommen. Die spezifischen Eigenschaften heißer Quellen variieren je nach chemischer Zusammensetzung, Mineralkonzentration und Wassertemperatur. Taiwan hat eine große Auswahl an kalten und heißen Quellen.

Im Tal der heißen Quellen. © Münzenberg Medien, Foto/BU: Stefan Pribnow, Aufnahme: Xinbeitou, Taiwan, 7.3.2023, 15:17 Uhr
Im Tal der heißen Quellen. © Münzenberg Medien, Foto/BU: Stefan Pribnow, Aufnahme: Xinbeitou, Taiwan, 7.3.2023, 15:17 Uhr
Im Tal der heißen Quellen. © Münzenberg Medien, Foto/BU: Stefan Pribnow, Aufnahme: Xinbeitou, Taiwan, 7.3.2023, 15:24 Uhr
Ein Blick auf eine dampfende heiße Quelle im Tal der heißen Quellen in Neu-Beitou. © Tourism Bureau, Republic of China (Taiwan), BU: Stefan Pribnow

Die deutschen Quely entdeckten die heißen Quellen von Beitou zum ersten Mal im Jahr 1894, und als die Japaner Taiwan besetzten, brachten sie ihre reiche Kultur des Frühlingseinweichens mit, die Taiwan stark beeinflusste. Im März 1896 eröffnete Hirado Gengo aus Osaka, Japan, Taiwans erstes Hotel mit heißen Quellen namens Tenguan. Dies läutete nicht nur eine neue Ära des Badens in heißen Quellen in Beitou ein, sondern ebnete auch den Weg für eine ganz neue Kultur der heißen Quellen. Die vier berühmtesten heißen Quellen während der japanischen Besetzung waren Beitou, der Berg Yangming (Yangmingshan), Guanziling und der Fluss Sichong. Nach 1945 verlor die Kultur der heißen Quellen in Taiwan jedoch allmählich an Dynamik, und erst 1999 begannen die Behörden erneut mit einer groß angelegten Förderung der heißen Quellen Taiwans, wodurch ein Comeback der Kultur der heißen Quellen eingeleitet und ein neues Fieber der heißen Quellen ausgelöst wurde.“

Im Tal der heißen Quellen. © Münzenberg Medien, Foto/BU: Stefan Pribnow, Aufnahme: Xinbeitou, Taiwan, 7.3.2023, 15:28 Uhr
Im Tal der heißen Quellen. © Münzenberg Medien, Foto/BU: Stefan Pribnow, Aufnahme: Xinbeitou, Taiwan, 7.3.2023, 15:28 Uhr

Dies und mehr erfährt ein Spaziergänger, wenn er sich einem Fremdenführer anvertraut und den erzählen läßt. Dabei darf man hier und da auf dem Weg seine Hände in heißes Wasser tauchen.

Im Tal der heißen Quellen. © Münzenberg Medien, Foto/BU: Stefan Pribnow, Aufnahme: Xinbeitou, Taiwan, 7.3.2023, 15:13 Uhr

Das Tal der heißen Quellen umfaß ein Gebiet, zu dem das Höllental, Longfeng, Fenghuang, das Dorf Hushan und die Xingyi Road gehören. Im engeren Sinne gehört zu den Xinebeitou-Quellen das Gebiet, das aus den Straßen Zhongshan Road, Guangming Road, Xinmin Road und Quanyuan Road besteht plus den Beitou-Park. Die Hotels mit heißen Quellen sind viele und die meisten ragen in die Höhe, auch wenn das Beste an ihnen aus der Tiefe kommt.

Hochhäuser in Neu-Beitou. © Münzenberg Medien, Foto/BU: Stefan Pribnow, Aufnahme: Xinbeitou, Taiwan, 7.3.2023, 16:13 Uhr

Verständlicherweise wollen und sollen die Massen an Menschen nicht nur irgendwo baden, sondern auch essen und trinken sowie schlafen. Statt von einem Tal der heißen Quellen sprechen Kenner und Kritiker daher von einem Tal der hohen Hotels. Höllental kann so oder so verstanden werden, aber neben Betongrau dominieren doch allerlei Farben Grün.

Planschen in heißen Quellen in Neu-Beitou. © Tourism Bureau, Republic of China (Taiwan), BU: Stefan Pribnow

Verständlich, wer daraufhin in Neu-Beitou untertauchen will beziehungsweise ins Blaue eintauchen oder ins Weltnetz. Jedem das Seine!

© Münzenberg Medien, Kamera/Ton: Stefan Pribnow

Anmerkung:

Die Recherche im Februar 2023 wurde vom Taiwan-Tourismusbüro in Frankfurt am Main unterstützt.

Siehe auch die Beiträge

im SPATIANER.

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