Beitou, Taiwan (Spatianer). Auf dieser Schönen Insel, die nicht nur von Portugiesen Ilha Formosa genannt wurde und wird, auch wenn sie heute in Asien und Australien, Afrika und Antarktika, Nord- und Südamerika sowie Europa als Taiwan gilt, als Teil einer vulkanischen Inselkette, bebt nicht nur die Erde, sie dampft auch. An vielen Orten auf Formosa/ Taiwan sprudeln heiße Quellen, Mineralquellen. Über 100 Mineralquellen lassen die Herzen von Spatianern auf dieser Insel im tiefen Ozean höher schlagen und sogar drei Meerwasserquellen sprudeln heiß.
Die meisten befinden sich im Norden von Taiwan und bieten Badevergnügen das ganze Jahr über, besonders in der kalten Jahreszeit. Kalte Jahreszeit? Nun, selbst in den kälteren Monaten Januar und Februar wird eine Tagestemperatur von um 20° Celsius erreicht. Sogar die Monate November, Dezember und März gelten nicht gerade als kalt und bieten Tagestemperaturen im Durchschnitt von über 20° Celsius bis 24° Celsius, aber auch weniger Niederschlag. Nachts gehen in den „kalten Monaten“ die Temperaturen auf 13° Celsius bis 15° Celsius runter, aber dann liegen Taiwanesen wie Touristen in warmen Betten oder sitzen auf warmen Toiletten, die in der Regel beheizt werden. Hurra!
Hoch in den Bergen fällt sogar Schnee, aber in den heißen Quellen bereiten die Flocken Vergnügen. Im Tal der heißen Quellen im Norden von Teipeh gelegen, fällt eher Regen, viel Regen sogar. Die Berge sind also von Grün regelrecht überwuchert. Hoch ins Tal der heißen Quellen fahren Taiwanesen und Touristen nicht nur mit dem Auto oder Roller, sondern auch mit der Eisenbahn. Von Taipeh aus führt eine Linie der Metro, auch Taipei MRT (auf Taiwan wird vieles ins Englische übersetzt und daher wird Teipeh Taipai geschrieben und Mass Rapid Transit mit MRT abgekürzt) genannt, hoch nach Beitou. Es ist die rote Linie, die deswegen mit R abgekürzt wird, allerdings auch Tamsui-Yinyi-Linie genannt wird. Die grüne Linie wird mit G, die gelbe mit Y für yellow verkürzt. Darüber hinaus gibt es noch O und BL für blue und BR für brown. Die Haltestellen haben nicht nur Namen, sondern auch noch Nummern. Wer sich also bis R22 fahren läßt, der landet mitten in Beitou. Von dort aus geht es weiter bis Tamsui, aber auch bis Xinbeitou, also Neubeitou. Das ist wie das alte voll mit Betonklötzen, die in die Höhe ragen wie ein hohler Zahn, aber jede Menge Leben beherbergen.
Leben war schon vor vielen Jahren, Jahrzehnten und Jahrhunderten in Beitou, auch die Eisenbahn. Die Großstadt war damals ein Dorf. Aus dem Dorf unter Japanern von 1920 bis 1943 wurde 1941 eine Stadt. Als 1945 die Japaner den Kürzeren zogen und ab, wurde Beitou ein Teil der Präfektur Taihoku (Taipeh) in der Republik China und 1968 ein Teil der Stadt Taipeh, die sich immer weiter wucherte, auch in der Höhe.
Von der U-Bahn (MRT), der historischen Xinbeitou-Station an der Zhonshan genannten Straße ist es vom Qixin-Park zum Beitou-Park mit dem hübschen Beitou-Heißwasserquellen-Museum nur ein Katzensprung. Doch vorher gilt es, die alte Bahnstation zu besuchen und am Bahnsteig in einen uralten Waggon einzusteigen. 1916 fuhr dort die erste Eisenbahn vom Bahnhof Beitou nach Xinbeitou. 1901 wurde Beitou mit der Eisenbahn von Dadaocheng, heute ein Teil der Metropole Teipeh, erschlossen. Fortan kamen Besucher auch zum Baden ins Tal der heißen Quellen.
Historische Bahnstation Xinbeitou
Adresse: im Qixing-Park in Xinbeitou
Kontakt: Telefon: 02-2891-5558
Heimatseite im Weltnetz: https://www.xbths.taipei/en, E-Brief: xbths@taipeiculture.org
Öffnungszeiten: Dienstags bis sonntags von 10 Uhr bis 18 Uhr, montags geschlossen
Eintritt: frei
Anmerkung:
Die Recherche im Februar 2023 wurde vom Taiwan Tourismusbüro in Frankfurt am Main unterstützt.
Siehe auch die Beiträge
- Das hübsche Heißwasserquellen-Museum in Beitou – Serie: Das Tal der heißen Quellen (Teil 2/3) und
- Baden in Neu-Beitou – Serie: Das Tal der heißen Quellen (Teil 3/3) von Ole Bolle
im SPATIANER.