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Spreewald-Therme in Burg: Wie eine zweite Haut! – „Richtiges Thermalbaden“ mit Dr. Stefan Kannewischer

Der Eingang zur Spreewald Therme in Burg. © Spreewald Therme GmbH

Burg, Brandenburg, Deutschland (Spatianer). Die Arbeitswoche war hart, mein Rücken tut weh und ich fühle mich ausgelaugt. Nun ist Wochenende – eine willkommene Auszeit für Körper, Geist und Seele. Diese verbringe ich zum ersten Mal in meinem Leben im sagenumwobenen Spreewald, den ich immer nur mit Gurken, Leinöl und Kahnfahren in Verbindung gebracht habe. Hier gibt es seit 2012 sogar ein Thermenhotel mit einem 5.150 Quadratmeter großen Thermen- und Saunabereich – ein Paradies für alle, die etwas für ihre Gesundheit tun wollen. Ich habe es selbst ausprobiert und darüber ein Thermen-Tagebuch geführt:

1. Tag – Freitag: Anreise und Zimmer

Mit der Regionalbahn geht es von Berlin in eineinviertel Stunden nach Vetschau. Von dort aus bringt mich ein Taxi in fünfzehn Minuten ins Spreewald Thermenhotel nach Burg. Es verfügt über 83 Zimmer und 166 Betten auf drei Etagen. Über mein 26 Quadratmeter großes Doppelzimmer bin ich angenehm überrascht: zwei Kofferablagen gibt es, Bademantel und Slipper hängen schon in einer Tasche an der Wand. Moderne, helle Holzmöbel, Schwarz-Weiß-Fotos und Sinn-Sprüche an der Wand sorgen für Wohlgefühl. Eher schmal ist der Schreibtisch – schließlich soll man hier nicht arbeiten sondern sich erholen. Täglich wird eine Flasche Wasser kostenlos zur Verfügung gestellt. Der Schlafbereich ist offen, vom Bett und vom Badezimmer aus habe ich einen freien Blick ins Grüne. Ich gehe hinunter in die Lounge, zu der auch eine Bibliothek und ein Kamin gehören. Aus bodentiefen Fenstern blicke ich auf weite Wiesen und Burg. Das offene und lichtdurchflutete Ambiente erinnert mich an ein Kreuzfahrtschiff. An der Bar treffe ich Ernst Ulrich Tillmanns von den „4a Architekten“ in Stuttgart. Er und sein Team haben die Therme und das Hotel entworfen. Spielt die Architektur bei den Gästen eine wichtige Rolle? Mittlerweile gibt es auch Thermen von berühmten Architekten wie Peter Zumthor oder Matteo Thun, die aufgrund ihrer besonderen Gestaltung viele Besucher anziehen.

Moderne Architektur mit regionaltypischen Elementen

„Architektur ist das, womit wir zu tun haben, wenn wir die Augen aufmachen“, sagt Ernst Ulrich Tillmanns. „Deshalb ist sie für uns sehr wichtig. Die Spreewald Therme ist zum Beispiel eine Mischung aus modernen und regionaltypischen Elementen. Leitgedanke war, die Natur als Landschaft in und durch das Gebäude fließen zu lassen.“ Dabei wurden ortstypische, natürliche und beständige Materialien verwendet. Erle, Reet, Ziegel und kräftige Farbtöne wie Orange, Purpur und Grün sind prägende Gestaltungselemente. Die Architektur muss aber auch eine gute Funktionalität sowohl für den Gast als auch für den Betreiber haben. Design total macht keinen Sinn, wenn sich die Besucher damit unwohl fühlen und die internen Abläufe erschwert werden: „Wir entwerfen Thermalbäder, in denen man sich wie von einer zweiten Haut umgeben fühlt, die gleichzeitig aber den höchsten hygienischen und technischen Anforderungen entsprechen.“

2. Tag – Samstag: Therme und Umgebung

Ei Blick in die Spreewald Therme in Burg. © Spreewald Therme GmbH

Kurz vor 8 Uhr morgens bin ich schon unterwegs – im Bademantel und mit Slippers erreiche ich von meinem Zimmer aus bequem über einen „Bademantelgang“ die Therme. Externe Besucher sind noch nicht da, alle acht Innen- und ein Außenbecken habe ich eine Stunde lang exklusiv und ganz in Ruhe für mich. Gefüllt sind diese mit Sole-Thermalwasser, das unterschiedlich temperiert und konzentriert ist. Zum Verweilen und Entspannen laden Sprudelsitze und -liegen ein, im Außenbecken befinden sich unter anderem ein Strömungskanal und eine Nackendusche. Außerdem entdecke ich ein mit Holzlamellen verkleidetes Dampfbad und eine Soleinhalations-Kabine, die wie ein Gurkenfass aussieht. Im Saunabereich laden Korbsessel und Kuschelmuscheln zum Dösen ein.

Pflege mit der heimischen Süßwasseralge

Doch damit nicht genug! Im ersten Stock befindet sich die Wellness-Galerie mit Algen-Kräuterbädern in einem Spreewälder Holzkahn oder Pflegepackungen auf einem Wasserschwebebett. Wer will, kann sich eine Seifenbürsten-, Aromakerzen- oder Stempel-Massage buchen. Verwendet wird dabei auch die hauseigene Kosmetiklinie auf Basis der Süßwasseralge „Scenedesmus quadricauda“, die 60 verschiedene Wirkstoffe besitzt und die Haut gleichzeitig pflegt, schützt und regeneriert. Bei einer so großen Auswahl entscheide ich mich erst einmal für die Wassergymnastik. Danach sehen wir weiter…

Strampeln auf dem Gurkenradweg

Nach einem üppigen Frühstück mit Salz- und Senfgurken leihe ich mir beim Hotel einen Drahtesel und strample auf dem über 260 km langen Gurkenradweg entlang. Meine Route führt mich an malerischen Fließen, historischen Blockbohlenhäusern und natürlich an Gurkenfeldern vorbei. Eine Pause mit Brandenburger Landwein lege ich beim „Schlangenkönig“ ein. Das ist ein Restaurant, das direkt am „Fließ“ (so werden hier die Kanäle genannt) liegt. Benannt wurde es nach dem sagenumwobenen „Schlangenkönig“, der die Bewohner schützen soll. Nicht umsonst befinden sich an den Giebeln alter Häuser im Spreewald das Symbol zweier gekreuzter Schlangen.

Entschleunigung durch Kahnpartie

Kahnpartie auf dem Fliess im Spreewald. © Spreewald Therme GmbH, BU: Sonja Schön

Das Element des Spreewaldes ist allerdings das Wasser. 276 Kilometer Fließe gibt es per Kahn zu erkunden. Entspannt fahre ich an handbetriebenen Schleusen vorbei und unter romantischen Brücken hindurch. „Bei dem weit verzweigten Netz von Wasserstraßen hat der Teufel höchstpersönlich seine Hände im Spiel gehabt“, raunt mir mein Fährmann zu. „Als dieser seine Höllenochsen vor den Pflug spannte und mit Peitschenknallen antrieb, sträubten sich die Tiere und rannten dem Teufel davon. Die Ochsen jagten quer über die Felder und hinterließen tiefe Furchen, die sich mit Wasser füllten und den Spreewald entstehen ließen.“ Ein Schauer läuft mir über den Rücken.

„Richtiges Thermalbaden“ mit Dr. Stefan Kannewischer

Dr. Stefan Kannewischer Inhaber und Betreiber der Spreewald Therme in Burg. © Spreewald Therme GmbH, BU: Sonja Schön

Zurück im Thermenhotel, schlüpfe ich in den weißen Bademantel und in die blauen Slippers. Im Badebereich treffe ich Dr. Stefan Kannewischer, Inhaber und Betreiber der Spreewald Therme (www.kannewischer-collection.com). Er will mir zeigen, wie man Stress und Sorgen beim Baden vergessen kann. Wie man abschaltet, sich komplett fallen lässt. Elegant lässt er sich in das Innenbecken mit dem Wasserfall gleiten. „Man sollte immer mit dem kältesten Becken beginnen, auch wenn es einen automatisch in das wärmste zieht“, lehrt er mich. Denn die normale Körpertemperatur des Menschen läge um 37 Grad. Nur zwei Grad weniger beträgt wissenschaftlich erwiesen jener Wert, den man als besonders angenehm empfindet. Bei 35 Grad verhindert die so genannte Thermoneutralität sowohl ein Auskühlen als auch ein Überwärmen. „Und egal, wie wohl man sich fühlt, Maß halten ist beim Thermalbaden das Allerwichtigste“, betont Kannewischer. „Denn nicht nur das warme Wasser strengt auf Dauer an. Einen Zusatzeffekt haben die im Wasser enthaltenen Mineralien. Wer seinen Kreislauf anregen und die Durchblutung fördern möchte, kühlt sich anschließend kurz im Kaltbecken ab, benutzt einen Kneippschlauch oder durchwatet das Kneippbecken.“ Danach sorgen Badepausen für die notwendigen Phasen zum Ruhen und Regenerieren. Fühlt man sich in der Folge wieder fit, empfiehlt Kannewischer Schwimmen oder sanfte Dehn- und Kräftigungsübungen in einem Becken mit einer Temperatur zwischen 31 und 33 Grad, weil die Muskulatur bei körperlicher Aktivität selbst Wärme produziert. Ragt dabei nur der Kopf aus dem Wasser, reduziert sich das Körpergewicht auf ein Zehntel seines Wertes an Land, wodurch der gesamte Bewegungsapparat entlastet wird, für jede Bewegung aber aufgrund des Wasserwiderstands gleichzeitig mehr Kraft aufgewendet werden muss und der Trainingseffekt entsprechend steigt. Während wir beide so nebeneinander dahinschweben, möchte ich von ihm wissen, wie alles begann.

Wie die Spreewald Therme nach Burg kam

1995 wiesen Gutachten aus DDR-Zeiten nach, dass in Burg im Spreewald ein großes Flöz liegt. Mit dem Beschluss der Gemeinde Burg, den Kurort-Status anzustreben, entstand bereits 1995 die Idee für den Bau eines Bades. Vier Jahre später rumpelte und pumpelte es in Burg. Es wurden Solegewinnungsbohrungen durchgeführt, bei denen Geologen am 7. März 1999 auf einer Fläche nahe der Ringchaussee in Burg auf Sole stießen. In 1.350 Metern sprudelte echtes Thermalsolewasser mit 240 Gramm Salzgehalt pro Liter und einer Temperatur von 31 Grad Celsius. Am 30. September 2005 öffnete die Spreewaldtherme ihre Türen, 2012 kam das Spreewald Thermenhotel dazu. Die Übernachtungszahlen in Burg lagen vor dem Bau der Spreewald Therme bei rund 300.000 Besucher pro Jahr, danach haben sie sich verdoppelt. Außerdem ist die Spreewald Therme mit über 130 Mitarbeitern einer der größeren Arbeitgeber in der Region. „Und warum tut speziell die Spreewälder Sole so gut“, will ich von Dr. Kannewischer wissen.

Solebad als Energiemeer

Sich in der Wärme des Sole-Thermalbades treiben zu lassen, beruhigt die Nerven, baut Stress ab und löst Verspannungen. Sole glättet die Haut und verleiht ihr frisches Aussehen, sie fördert die Durchblutung, regt den Kreislauf an und erhöht die Sauerstoffzufuhr. Im Gegensatz zu einem normalen Bad, bei dem der Haut Feuchtigkeit entzogen wird, lagert sich beim Solebad Salz in der äußeren Hornschicht der Haut ein und bindet Wasser. Dadurch bleibt die natürliche Schutzschicht der Haut erhalten. Die Haut trocknet nicht aus. Außerdem entspricht die entschlackende Wirkung eines 30-minütigen Solebades einer dreitägigen Heil-Fastenkur. Durch Osmose werden die Giftstoffe des Körpers abgegeben, während andererseits Mineralstoffe aus der Sole über die Haut aufgenommen werden. Last but not least ist das Solebad für den Körper ein wahres Energiemeer. Bioenergetische Schwachstellen werden ausgeglichen und der körpereigene Stromfluss wieder aktiviert. Die Funktion der Organe tritt in Resonanz mit dem natürlichen Frequenzmuster der Sole. „Je höher die Konzentration, desto größer der Entgiftungseffekt, desto anstrengender ist das Baderitual auch für den Körper“, gibt Kannewischer zu bedenken. Deshalb lautet sein Credo: „Ruhen Sie sich nach dem Solebad unbedingt aus!“

3. Tag – Holländerwindmühle in Straupitz

Gerd Nowak Leinoelhersteller in der Hollaenderwindmuehle in Straupitz. © Spreewald Therme GmbH, BU: Sonja Schön

Heute wollen wir uns auf die kulinarischen Highlights im Spreewald konzentrieren. Deshalb fahre ich mit dem Taxi nach Straupitz. Dort wird in der über 160 Jahre alten Holländerwindmühle ein fast ausgestorbenes Handwerk fortgeführt – die Leinöl-Produktion. 10 Kilo Leinsaat ergeben rund 2,6 Liter Leinöl. „Schon bei den Ägyptern symbolisierte Leinöl das Sonnenlicht. Hippokrates und Paracelsus empfahlen es als Mittel gegen Husten und Durchfall, Hildegard von Bingen benutzte es bei Gürtelrose. Heute gilt es als leichtes Abführmittel und wird in der Alternativmedizin bei Krebs angewandt. Experten sind davon überzeugt, dass es das Blut verdünnt und Entzündungen hemmt“, weiß Leinölhersteller Gerd Nowak. Nach einem Erkundungsrundgang kann man im rustikalen Müllerhaus nicht nur Pellkartoffeln mit Quark und Leinöl genießen, sondern das „Brandenburger Gold“ auch erwerben.

Pralinen und Panna cotta aus Leinöl

Sven Fengler Kuechenchef im Spreewald Thermenhotel in Burg. © Spreewald Therme GmbH, BU: Sonja Schön

Zurück im Thermenhotel hat Küchenchef Sven Fengler eine süße Überraschung für mich. Er macht nicht nur seine Pralinen mit Leinöl, sondern zaubert auch ein „Leinöl Panna cotta“ auf den Tisch. Dazu braucht man einen Liter Schlagsahne, 50 ml Leinöl, 150 g Kristallzucker, 8 Blatt Gelatine und eine Vanilleschote. Zu Beginn sollte man die Gelatine im kalten Wasserbad einweichen lassen. Dann die Vanilleschote halbieren und das Mark auskratzen. Schlagsahne, Leinöl, Zucker, Vanillemark in einem Topf erhitzen und wenn es kocht, den Herd ausstellen. Jetzt die eingeweichte Gelatine mit einem Schneebesen hinzufügen und ordentlich verrühren. In Schälchen oder Schüssel abfüllen und bis zum Servieren in den Kühlschrank stellen. Schließlich kostet Baden nicht nur Kalorien, sondern macht auch Appetit! Nach diesen drei Tagen in der Spreewald Therme fühle ich mich wie neugeboren. Oder wie der deutsche Schriftsteller Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799) sagte: „Neue Bäder heilen gut.“

* * *

Anmerkung:

Der Beitrag von Sonja Schön ist eine Erstveröffentlichung. Die Recherche wurde unterstützt von Spreewald-Thermenhotel.

Heilwasser-Therapie im mondänen Marienbad

Stilvolle Kolonnaden als Inbegriff der Trinkkultur. © 2016, Foto/BU: Dr. Bernd Kregel

Marienbad, Böhmen, Tschechien (Spatianer). Die gekrönten und ungekrönten Häupter Europas gaben sich zur Kur im böhmischen Bäderdreieck eher in Marienbad ein Stelldichein gaben. So weiß es Stadtführerin Ilona angesichts der prachtvollen Fassaden. Ihre Namen reichen von Kaiser Franz Josef, Kaiser von Österreich, über den preußischen Fürst Bismarck bis hin zu König Eduard VII. von Großbritannien, den es allein neunmal in das eigens für ihn konstruierte private Luxusbad zurück zog. Jeweils begleitet von einer repräsentativen Entourage, die des damals mächtigsten Staatsoberhauptes der Welt angemessen und würdig war.

Im Zeitalter des Sozialismus fand die Kuranlage zwar weitere Verwendung. Jedoch, wen wollte es heute verwundern, bröckelte damals der Putz. Was aber niemand sonderlich zu stören schien, solange die exquisiten Räumlichkeiten, zum Beispiel als Anwendungsbereiche für Gewerkschaftsmitglieder, sozialen Ansprüchen genügten. Bis nach der Wende der Kurkomplex von Marienbad seine Wiederauferstehung einleitete und heute erneut einen realistischen Eindruck vermittelt vom alten Glanz der K.u.k.-Monarchie.

Lebendiger Mythos

Denn leicht lässt er sich in dem modernen Ambiente wiederfinden, der immer noch lebendige Mythos vom alten Marienbad. So wie er sich in unterschiedlichen Erscheinungsformen zeigt in den ebenso liebevoll wie prachtvoll restaurierten Hotelfassaden, der im gründerzeitlichen Stil gestalteten Trinkhalle sowie den großzügig gestalteten Parkanlagen. Nicht zuletzt in den prachtvollen Festsälen, die auch heute wieder den feierlichen Rahmen bieten für Feierlichkeiten und Kulturereignisse aller Art.

Für die meisten Besucher liegt der Schwerpunkt natürlich auf dem Therapieangebot der Anlage. Dabei steht die seit Jahrhunderten bewährte Heilwasser-Therapie im Vordergrund. Nun jedoch hat man auch eine Gasquelle entdeckt, deren heilende Wirkung man sich zunutze macht. Einmal mit einem Kohlendioxyd-Becken, in dem das schwere Gas für längere Zeit mit dem Körper in Berührung kommt. Oder aber mit dem Einspritzen des Gases in den Körper unterhalb der betroffenen Gelenke. Als Erfinder dieser neuen Kohlendioxyd-Therapie gilt Dr. Pavel Knara, der nach eindrucksvoller Vorführung nicht ohne Stolz auf die bisherigen Heilerfolge verweist.

Anmerkungen:

Vorstehender Beitrag von Dr. Bernd Kregel ist eine Zweitverwertung und ein Auszug aus der umfangreichen Erstveröffentlichung im WELTEXPRESS vom 23. Oktober 2016. Die Recherche wurde unterstützt von CzechTourism.

Böhmische Bäderarchitektur in Weiß und Gelb – Das schöne Franzensbad

Bäderarchitektur in Franzensbad. © 2016, Foto/BU: Dr. Bernd Kregel

Franzensbad, Böhmen, Tschechien (Spatianer). Das kleinste der drei Böhmischen Bäder, aber in seiner architektonischen Geschlossenheit wohl das schönste, ist Franzensbad. Einst von Kaiser Franz westlich vom Kammerwald und nördlich vom 503 Meter hohen Kammerbühl gegründet, hat sich sein weißgelbes Erscheinungsbild bis heute erhalten und strahlt wegen seiner stilistischen Einheitlichkeit eine unglaubliche Eleganz aus.

Gut, dass das historische Stadtzentrum, das als Kaiser-Franzensdorf seinen Anfang nahm und später erst in Kaiser-Franzensbad und dann in Franzensbad und nach dem letzten Weltkrieg nach Flucht und Vertreibung der Deutschen in Františkovy Lázně umbenannt wurde, seit 1992 unter Denkmalschutz steht.

Kein Wunder, dass sich einst auch Goethe von dieser bemerkenswerten Kulisse angezogen fühlte und hier – so ist zu hoffen – seine innere Ruhe wiederfand. Und dabei all die Wunden heilte, die unerfüllte erotische Träume seiner Seele geschlagen hatten. Kann seither vor Risiken und Nebenwirkungen des böhmischen Heilwassers nicht nachdrücklich genug gewarnt werden?

Anmerkungen:

Vorstehender Beitrag von Dr. Bernd Kregel ist eine Zweitverwertung. Die ausführlich Erstveröffentlichung erfolgte im WELTEXPRESS am 23. Oktober 2016. Die Recherche wurde unterstützt von CzechTourism.

Kur und Kräuterelixier – Bäder- und Trinktradition in Karlsbad

Mondäne Bäderarchitektur in Karlsbad. © 2016, Foto: Dr. Bernd Kregel

Karlsbad, Böhmen, Tschechien (Spatianer). Karlsbad ist eine kleine Welt für sich. Sehr mondäner ausgestattet reicht hier die Bädertradition zurück bis ins 14. Jahrhundert. In jene Zeit, als Kaiser Karl IV. die nach ihm benannte Stadt mitsamt ihren Heilquellen zur Chefsache erklärte. In seinem 700. Jubiläumsjahr wäre die schmucke Stadt für ihn wohl kaum wiederzuerkennen. Und sicherlich würde er seinen habsburgischen Nachfolgern großes Lob aussprechen für das über die Jahrhunderte entstandene Gesamtkunstwerk.

Kein Wunder also, dass es den ersten russischen Kosmonauten Juri Gagarin nach seinem Weltraumausflug hierher zog. Zwar plagten ihn weder Stoffwechselprobleme, Gicht und Diabetes. Aber sicherlich ließ sich für ein Wellness Programm nichts Besseres finden als die warmen Quellen rund um das Ufer der Tepl, die angenehm plätschernd den Ort durchschneidet. Auch Daniel Craig soll sich angetan gezeigt haben, als er hier bei den Dreharbeiten zum „Casino Royale“ die Gelegenheit beim Schopfe packte. Immer wieder fanden sogar ausgefallene Hotels Eingang in die Drehbücher. So das legendäre Hotel Pupp, das bereits bei mehreren Filmen eine würdige Kulisse abgab.

Karlsbader Kräuterelixier

Charmantes Becherova-Angebot im Becher-Museum. © 2016, Foto/BU: Dr. Bernd Kregel

Wesentlich neueren Datums ist hingegen das Hotel Imperial, das in seinen riesigen Dimensionen unübersehbar seit mehr als hundert Jahren an einem Abhang über der Stadt thront. Noch heute ist es Treffpunkt für tschechische Staatsgäste und alle, die sich in alten imperialen Glanz sonnen möchten. Im Fluidum einer K.u.K.-Tradition, die schon wenig später in den Folgen des Ersten Weltkrieges von der politischen Landkarte hinweg gespült wurde.

Eine Institution jedoch hat sich im Strudel der Jahrhunderte und über alle Herrschaftsformen hinweg erhalten. Es ist der Becherova-Kräuterlikör, von einem englischen Gast erfunden und als Rezept von der Familie Becher unter strengster Geheimhaltung aufbewahrt. Eine Kostprobe im Karlsbader Becher-Museum macht deutlich, warum dieses wohlschmeckende Kräuterelixier heute weltweit in mehr als siebzig Ländern getrunken wird.

Anmerkungen:

Vorstehender Beitrag von Dr. Bernd Kregel ist eine Zweitverwertung und eine Ausschnitt aus der ausführlichen Erstveröffentlichung im WELTEXPRESS am 23. Oktober 2016. Die Recherche wurde unterstützt von CzechTourism.

Das Wohlfühl-Hotel La Source des Sens – Vier-Sterne-Spa im Elsass

La Source de Sens © Logis-Hotel La Source des Sens

Morsbronn-les-Bains, Morsbronn, Frankreich (Spatianer). Im Norden des Elsass liegt das Hotel La Source des Sens. Genau genommen liegt es in der Gemeinde Morsbronn (französisch Morsbronn-les-Bains) an der Route de Haguenau, also an der Straße zwischen Hagenau (französisch Haguenau) und Weißenburg (französisch Wissembourg). Wer von Straßburg (französisch Strasbourg) aus mit dem Auto fährt, der braucht für rund 40 Kilometer gut und gerne eine halbe Stunde. Von Baden-Baden aus sind die rund 50 Kilometer in einer Dreiviertelstunde zu schaffen und von Karlsruhe aus benötigen Kraftwagenfahrer je nach Strecke und Stau für die rund 70 Kilometer einer gute Stunde. Morsbronn liegt also nicht wirklich weit weg von den großen und großartigen Städten in der Gegend und dennoch im Grünen. Die Gemeinde grenzt nämlich an den Parc Naturel Régional des Vosges du Nord (deutsch Regionaler Naturpark Nordvogesen), der zum Radfahren und Wandern wunderbar ist.

La Source de Sens © Logis-Hotel La Source des Sens

In Morsbronn steckt also Natur, aber auch Kultur und Geschichte. Einst war Morsbronn laut Wikipedia „ein Lehen des Bischofs von Straßburg an die Herren von Lichtenberg, zu dem auch die Burg Schöneck (französisch Château du Schœneck) gehörte. Die Reste als Ruine können dort heute besichtigt werden. Morsbronn mit mehr als 700 Einwohnern lag lange wie Elsass und Lothringen im Südosten Deutschlands, aber nach der Rückeroberung 1945 wird Morsbronn wie nach der Annexion von Gebieten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation ab Mitte des 17. Jahrhunderts wieder zu Frankreich gezählt mit allen Folgen der Zwangsfranzösisierung.

Ob Deutsches oder Französisches Reich oder besser Rest- und Westfränkisches Reich (kurz Frankreich), das Elsass war und ist eine Kulturlandschaft, die vom Hopfen- und Weinanbau geprägt ist. Neben Winzern und Bierbrauern, Land- und Forstwirten dominieren die Automobil- und Chemieindustrie das Elsass. Deren Hauptstadt ist Straßburg, das zugleich wegen seiner Institution Europarat, Europaparlament, Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte, Europäischer Bürgerbeauftragter und Eurokorps als „Hauptstadt Europas“ gilt. Kein Wunder, dass neben Urlaubern, Kultur- und Geschäftsreisenden auch Polit-Touristen im Elsass zu finden sind. Dass die alle auch Erholung suchen, das versteht sich und die Hotellerie.

La Source de Sens © Logis-Hotel La Source des Sens

Das Hotel La Source des Sens scheint für alle Freunde des Wohlfühlens wie gemacht, liegt es zwar einerseits an der Straße, aber andererseits raus Richtung Grün, wovon man sich beim Blick durch große Panoramafenster in dem ein oder anderen Zimmer ziemlich gut überzeugen kann. Wer abends anreist, der blickt auf kunstvoll angestrahlte Bäume, die das Resort der gehobenen Güte mit Garten und Gastronomie sowie luxuriösem Spa säumen. Damit findet sich das La Source des Sens in der Gruppe der Hotels der Marke Logis d`Exception und mit zwei Dutzend weiteren Hotels dieser Klasse im Logis-Katalog Selection 2016.

Wellness im La Source des Sens gerät zur Wonne. Draußen im Pool plantschen und im Jacuzzi perlen oder drinnen im Hallenbad schwimmen – auch gegen den Strom – und sich mit Geysir, Wasserfall und Massagedüsen amüsieren, das alles und noch viel mehr, nämlich Kneippbecken und Fußbad mit Wärmebank, laden zum Wohlfühlen ein. Das alles ist echt cool in einem kühlen Design mit reichlich Holz und Stein sowie einer moderner Formsprache, bei der Erdtöne wie Braun und Beige überwiegen.

La Source de Sens © Logis-Hotel La Source des Sens

Wer schwitzen will, dem stehen drei Saunen und zwei türkische Bäder zur Verfügung.

Dass Körper auch noch in einem Fitnessraum schwitzen können, das versteht sich von selbst.
Ein mineralischer Pfad für die Sinne und eine Erlebnisdusche mit Tropensturm, ein Eisbrunnen und eine Salzgrotte laden zu Erfahrungen ein, die wahrlich nicht jeder Spa bietet.

In Ruheräumen kann man die Augen schließen. Oder soll man doch lieber eine Lichttherapie buchen oder eine von vielen Massagen?

La Source de Sens © Logis-Hotel La Source des Sens

Wer will, der darf im La Source des Sens sein ganz privates Spa-Erlebnis unter dem tollen Titel „La Parenthèse“ buchen. Diese Rundreise für Zwei führt auf Deutsch in einem exklusiven Bereich des Spa über sieben Etappen, dauert eine Stunde und 45 Minuten und kostet pro Person 95 Euro.

Das Vier-Sterne-Spa ist ab einem Alter von 16 Jahren nutzbar und dienstags von 14 bis 20 Uhr, mittwochs bis samstags von 10 bis 20 Uhr und sonntags von 9 bis 18 Uhr geöffnet.

Logis-Hotel La Source des Sens

Adresse: 19 Route de Haguenau, 67360 Morsbronn-les-Bains, Frankreich

Kontakt: Telefon: +33 (0)388093053

Heimatseite im Weltnetz: www.lasourcedessens.fr

Gehr goes Wellness – Das Kaiserstuhl-Spa im Gasthaus Kreuz-Post

Das Hallenbad im Kaiserstuhl-Spa. © Foto: Kreuz-Post, Hotel-Restaurant-Spa, BU: Stefan Pribnow

Burkheim, Deutschland (Spatianer). Familie Reiner Gehr, die seit sieben Generation das Gasthaus Kreuz-Post in Burkheim betreibt, erweiterte zu Beginn dieses Jahres die Bereiche Hotel und Restaurant um den Bereich Spa.

Gelegen an einer Kreuzung zweier regionaler Kaiserstühler Straßen am Rand des knapp 1000 Einwohner zählenden Städtchens Burkheim am Rhein und umgeben von Weinbergen darf sich Kreuz-Post mit seinem nagelneuen 700 Quadratmeter umfassenden hochmodernen und bis aufs Badetuch durchgestylten Wellness-Bereich wahrhaftig Kaiserstuhl-Spa nennen. Und das nicht nur, weil alle Gäste aus der Schwarzbrenner-Sauna durch ein großes Panorama-Fenster über den Saunagarten und die Weinlagen direkt auf den berühmten wie sagenumwobenen Berg blicken.

Pool mit Aussicht im Kaiserstuhl-Spa. © Foto: Kreuz-Post, Hotel-Restaurant-Spa, BU: Stefan Pribnow

Mit sichtlichem Stolz führt Reiner Gehr durch die hellen und sonnendurchfluteten Räume im Erdgeschoß, in denen Erdfarben, vor allem Beige- und Brauntöne die Bodenständigkeit der Kaiserstühler vermitteln. Hier und dort leuchtet indirektes und meditatives Licht und leise erklingen im Hintergrund besinnliche Melodien. Bläulich erstrahlt der zentral gelegene Pool. Das Schwimmbad ist in der Regel täglich von 9 Uhr geöffnet und wird für Frühschwimmer gerne vorher freigegeben.

Die Saunen sind ab 14 Uhr in Betrieb, doch auch für Saunagänger gilt: eine frühere Benutzung ist auf Anfrage möglich. Neben einer finnischen Saune mit Blick auf den Kaiserstuhl bieten eine 60-Grad-Celsius-Sauna sowie ein 45-Grad-Celsius-Dampfbad angenehme Wärme und Abwechslung sowie ein frohes Lichtspiel in den Farben des Regenbogens.

Die Schwarzbrenner-Sauna im Kaiserstuhl-Spa. © Foto: Kreuz-Post, Hotel-Restaurant-Spa, BU: Stefan Pribnow

Für Hotelgäste liegen Bademäntel auf den Zimmern. Handtücher liegen vor Ort bereit. Von den Zimmern ist das Spa sowohl über eine Treppe als auch mit einem Fahrstuhl zu erreichen.

Quadratisch und praktisch ist das Spa-Bistro, bestens ausgestattet sind die Behandlungsräume. Das Angebot an Massagen reicht von einer klassischen Rücken- über Fuß- und Bein- bis zur Ganzkörpermassage. Wohlfühl- und Ayurveda-Massagen werden genau so gerne gegeben wie Kosmetik.

„Die Pflegeprodukte stammen allesamt von SanVino“, erklärt Reiner Gehr, „einem jungen Unternehmen aus dem württembergischen Hohenlohekreis, das auf Basis von Traubenkernen natürlich und sehr verträgliche Kosmetik herstellt.“ Das passe prima und verbinde die Weinwelt des Kaiserstuhls wunderbar mit Wellness. Das Gute aus dem Weinberg werde schön mit Wohlbefinden verknüpft. Kaltgepresstes Traubenkernöl, Rotwein und Extrakte aus dem Traubenkern kämen alle aus dem Ländle, also aus Baden-Württemberg, merkt Reiner Gehr an, und hier auf die Haut. Wir wäre es also mit dem Angebot „Wein-Wellness-Ritual-Anti-Age“ namens „Kaiserstühler Schönheit“. 90 Minuten Verwöhnzeit für Gesicht, Hals, Dekolleté, Arme und Hände kosten 98 Euro.

Ein Massage-Raum mit Birke und Blaulicht. © Foto: Kreuz-Post, Hotel-Restaurant-Spa, BU: Stefan Pribnow

Aktuell bietet das Hotel, Restaurant und Spa Kreuz-Post das Programm „Allerbeste Freundinnen“. In der Sauna schwitzen, in den Pool eintauchen, im Ruheraum dösen, dazu drei Übernachtungen mit Genießer-Frühstücksbuffet und, weil die drei Übernachtungen mit Halbpension sind, samt einem Vier-Gang-Menü. Das alles plus Kaffee und Kuchen wird pro Person ab 269 Euro geboten. Ein Begrüßungssekt, eine Gesichtsmassage „Freie Gedanken“ und eine entspannende Rückenmassage über je 25 Minuten sowie kostenlosem Zugang zum gesamt Kaiserstuhl-Spa zählen zum Angebot dazu.

Der Zugang ins Internet ist im Hotel, Restaurant und Spa zudem kostenlos. Klasse! Wer als Tagesgast den „Day-Spa“ nutzen möchte, ist ebenfalls ein gern gesehener Gast.

Wer mehr möchte und wissen will, der spreche am besten direkt mit Reiner Gehr, der mit seinem Namen und seinem Team für 200 Jahre Tradition und Gastlichkeit steht.

Kaiserstuhl-Spa

Adresse: in der Kreuz-Post, Familie Gehr, Landstraße 1, 79235 Vogtsburg-Burkheim

Kontakt: Telefon: 07662 90910, E-Mail: spa@kreuz-post.de

Heimatseite im Weltnetz: www.kaiserstuhl-spa.de

Mayumi, Madonnas makrobiotische Meisterköchin – aber nicht nur

Foto-Credit: Shinji Minegishi
Foto-Credit: Shinji Minegishi
Foto-Credit: Shinji Minegishi

Berlin, Deutschland (Spatianer). Die Kirschen blühten als Mayumi Nishimura im Frühling zu Gast war im Ula, wohl das beste japanische Restaurant von Berlin, um uns in die Makrobiotik einzuführen und so vertraut zu machen mit dieser Kunst für Körper und Geist. Präsentiert als Privatköchin der Pop-Ikone Madonna zeigt sie keine exzentrische Allüren, kommt vielmehr frisch und fröhlich daher, wirkt auf ersten Blick beinah zerbrechlich. Mit ganzer Kraft konzentriert sie sich auf das kulinarische Können und dessen Vermittlung, was ihr großartig gelingt.

Ihr Ula Shojin vegetarisches Menu ist eine Offenbarung in sieben Gängen, jeweils begleitet vom dazu passenden Sake. Das Kult-Getränk eröffnet uns in seiner Premium-Qualität von Tokuri eine erstaunlich vielfältige Geschmackswelt in die wir uns (mit Hilfe eines Booklets) gleich vertiefen. Gut und gern mit Humor erläutert sie die Bedeutung der vielen Komponenten in der Speisenfolge – und wie nebenbei die Merkmale ihrer ja japanisch inspirierten makrobiotischen Küche, heute aufs Beste assistiert vom Ula-Team.

Was ist Makrobiotik?

Makrobiotik ist ein ganzheitliches Konzept, da wird Wert gelegt – beispielsweise – auf gleitende Bewegungsabläufe. Hektik ist fehl am Platz. Aus ruhigem Tun erwächst Stärke. Eat slow, Körner kauen – und beim Kauf regional denken.

Für Mayumi Nishimura, in Japan geboren, ist Makrobiotik kein vegetarisches Glaubensbekenntnis weshalb Fisch wie auch Fleisch nicht völlig verpönt sind. Aber natürlich weist ihr Einkaufszettel ganz generell nur behandeltes Getreide, Gemüse sowie Produkte mit hohem Gehalt an pflanzlichem Eiweiß auf, wozu beispielsweise auch Seitan, Tempeh und Algen zählen. Gewöhnungsbedürftig für viele der Verzicht auf Früchte, Kräuter, Milchprodukte, und ohne Kaffee geht gar nicht, scheint mir. Geht doch – ohne Selbstgeißelung.

Natürlich enthält ein japanisch inspiriertes Mayumi-Menu auch Sushi. Was mundete Madonna am meisten? Avocado, erfahren wir.

Wenn Mayumi für Madonna makrobiotisch kocht

Mayumi am Herd und Madonna mit Kinder und Kochlöffel daneben oder allesamt zu Tisch – zum Gruppenbild kam es offiziell nie. Sieben Jahre war sie rund um den Globus ihre Privatköchin. Geschichten aus dieser Zeit, 2001 bis 2008, gibt es viele zu erzählen. Wie Madonna makrobiotisch als mal was Neues ausprobiert, Mayumis Freundin aber nicht für Kinder kochen kann und Mayumi einspringt. Zur Probe, eine Woche. Später bewirbt sie sich auf die Stelle. Aus der Ferne sagt Madonna Yes und Mayumi fliegt zu ihr nach – Berlin. Bleibt bei der Familie, reist mit nach Sardinien und Malta, lebt lange in London. Lernt Brad Pitt kennen, er ihr Können. Stringenz und Genuss sind zu vereinen wo immer Mayumi für Madonna makrobiotisch kocht. Keine leichte Kost. Aber ihre Arbeit mit Krebspatienten vorher, auf Kuba im Labor für Impfstoffe danach wohl auch nicht.

Wenn die Kirschbäume Früchte tragen möchte sie erneut hier im Ula Berlin sein. Mit einem saisonal abgestimmten Menü wie im Mai. Sagt`s und lacht freudig.

Sommer im Vabali Spa Berlin

Ein Blick ins Vabali Spa Berlin. © Vabali Spa Berlin GmbH & Co. KG, BU: Stefan Pribnow

Berlin, Deutschland (Spatianer). Winter ist Wellnesszeit, heißt es. Wohlige Wärme und kuscheln vorm Kamin während es draußen stürmt und schneit. Im Frühling geht’s dann ins Grüne. Nur Spas wie das Vabali können punkten wenn die Sonne scheint und das Außenthermometer ständig steigt.

Eine Oase in der Metropole dank großem Park mit altem Baumbestand. Mit gut eingefügter Poollandschaft, nah bei viele besonnte wie schattige Liegeplätze und dem Terrassen-Restaurant. Mit spannenden wie entspannenden Events: Krimi-Lesungen, oder Klassik Radio Lounge jeden ersten Dienstag im Monat samt stimulierender Massagen entlang des Indoor-Pools. Und ab 25. Mai mit dem vabali Travel Slam.

Eintauchen in ferne, fremde Welten. Abtauchen im sommerlichen Spa.

Vabali Spa Berlin

Adresse: Seydlitzstraße 6, 10557 Berlin

Kontakt: Telefon: 030 9114860

Heimatseite im Weltnetz: www.vabali.de

Feierlaune an der Adria – Riminis Wandel zur Wellness-Hauptstadt

Yoga-Meditation am Strand von Rimini. © Foto: Dr. Bernd Kregel

Rimini, Italien (Spatianer). Die Emilia Romagna an der italienischen Adriaküste setzt verstärkt auf ihr Potenzial als Genussregion.

Es war das goldene Zeitalter der Papagalli. Auf den ersten Blick sicherlich Männer von zweifelhaftem Ruf. Und doch verfügten sie über ein bemerkenswertes Charisma, gelang es ihnen doch stets, ohne Umschweife zur Sache zu kommen. Und dabei ihren erwartungsvoll Schlange stehenden Strand-Bekanntschaften ein Stück Dolce Vita auf dem silbernen Tablett südlicher Sinnlichkeit zu servieren. Unverbindlich und in der ungezwungenen Leichtigkeit passionierter Lebenskünstler.

Auch Sansa, so erinnert man sich hier, gehörte zu ihnen. Der einst ungekrönte König der Papagalli am Strand von Rimini. Ein Mann, der die Klaviatur seines Handwerks virtuos beherrschte und dabei doch stets bescheiden blieb. Vielleicht einer der Hauptgründe dafür, warum ihm seitens seiner Verehrerinnen die Sympathien nur so zuflogen und ihre Liebesbriefe nach eigenen Angaben bei ihm zuhause Kisten füllten. Aber auch er widerstand nicht der Versuchung, seine amourösen Erfolge anhand einer ausgeklügelten Punkteliste zu dokumentieren. Vor allem deshalb, soviel Eitelkeit musste wohl sein, um die eigenen Erfolge in Sachen Intimität gegenüber der Konkurrenz überzeugend hervorzuheben.

Geheimnisse östlicher Körperlickeit

Sicherlich eine aufregende Zeit am oftmals geschmähten „Teutonengrill“. Doch attraktiv genug, um ihr heute noch nachzutrauern? Wohl kaum. Ist es inzwischen doch längst gelungen, Alternativen an einem der berühmtesten Badestrände der Welt zu schaffen und diesen auf ganzer Länge in einen respektablen „Wellness Beach“ zu verwandeln. Mit einem umfassenden ganzheitlichen Körperprogramm, an dem sich alljährlich 40 Strandbäder der Emilia Romagna mit insgesamt 1000 (!) Einzelveranstaltungen pro Saison beteiligen. Ein wahres Wellness-Eldorado, in das man täglich eintauchen kann.

Beispielsweise in die Yoga-Meditation am pulverfeinen Sandstrand von Rimini. Hier führt Gayatori Randi ihre Gäste täglich ein in die Geheimnisse östlicher Körperlichkeit, wie sie es einst in einem indischen Ashram von der Pike auf gelernt hat. Schon nach mehreren Übungen im sanften Licht der Morgensonne fühlt sich der Körper im ständigen Wechsel von Anspannung und Entspannung energetisch durchflutet. Ein ungewohnt intensives Wohlgefühl, das jeden aktiv Meditierenden tagsüber begleitet. So wird Rimini während der Sommermonate nicht zuletzt mit Gayatoris professionellem Beitrag zur angesagten Wellness-Hauptstadt Italiens.

Farbenprächtiges Lichterspektakel

Der Drang zur Neuerung hat inzwischen auch das kulturelle Leben der Region erfasst. So lädt die Stadt Rimini alljährlich ein zu „La Notte Rosa“. Jener rosaroten Nacht, in der sich die gesamte Innenstadt in eine Kulisse gediegener Festlichkeit verwandelt. Zum Beispiel vor der schneeweiß leuchtenden Fassade des Grand Hotel di Rimini. Jenes unlängst stilvoll renovierten Prachtbaus, in dessen Räumlichkeiten das Erbe des Filmregisseurs Federico Fellini gepflegt wird, der in Rimini das Licht der Welt erblickte. Hier finden während der Feierlichkeiten die kulinarischen Köstlichkeiten der Region regen Absatz, angeregt durch die Klänge der Band von Francesco de Gregori, die von der Piazza Fellini eindringlich herüber schallen.

Die Feierlaune erstreckt sich von der Innenstadt bis hinunter um Yachthafen. Hier drängt sich um das erleuchtete Riesenrad herum eine Vielzahl Schaulustiger, um sich punkt Mitternacht das Feuerwerk nicht entgehen zu lassen, dessen Vorboten bereits die gesamte Küstenlinie in ein farbenfrohes Lichterspektakel einhüllen. Zunächst nur zaghaft hatte alles vor wenigen Jahren begonnen. Und niemand vermochte damals zu glauben, so rückblickend Touristenführerin Helga, zu welchem Erfolgsrezept sich „La Notte Rosa“ bereits innerhalb kürzester Zeit entwickeln würde.

Hochstapler und Frauenheld

Demgegenüber fasziniert im Hinterland von Rimini das Erbe der Vergangenheit. Zum Beispiel die hoch über dem Tal der Marecchia gelegene Bilderbuchstadt San Leo. Einstmals ein strategischer Ort für geschichtliche und militärische Wechselfälle im Machtkampf der sich feindlich gegenüberstehenden Fürstengeschlechter der Feretros und Malatesta. Dabei im wahrsten Sinne des Wortes überragend die Festungsanlage von San Leo, die in ihren kolossalen Ausmaßen wie eine Verlängerung des sie tragenden Felsens erscheint. Von ihren wehrhaften Mauern aus gibt sie den Blick frei auf die sanft rollende Hügellandschaft bis hinüber zu der Felskulisse der kleinen Republik San Marino. Mit der Übernahme durch den Kirchenstaat wurde die Festung im Inneren allerdings zu einem drakonischen Gefängnis ausgebaut. Seine fluchtsicheren Zellen und besonders die unmissverständlichen Verhörräume lassen noch heute erschauern. Nur dem berühmtesten seiner Insassen, dem Alchimisten, Hochstapler und Frauenheld Graf Cagliostro gelang es mit seinem vielfach bewährten Charisma, den Gefängniswärter auf seine Seite zu ziehen. Dafür landete er in einem noch tieferen Verlies. Und wurde, ähnlich dem Grafen von Monte Christo, erst recht zu einer schillernden Person, mit dessen zwiespältigem Schicksal sich sogar Johann Wolfgang von Goethe literarisch auseinander setzte.

Magie des Sangiovese

Zur Tradition gehört natürlich auch die Küche der Emilia Romagna. Wohl niemand beherrscht ihre Feinheiten so gut wie Giuseppina in der „Osteria Belvedere“ von San Leo. Virtuos knetet, walzt und rollt sie den Teig nach allen Regeln der Kunst zu einer hauchdünnen Masse. Allein um daraus das pikante Piadina-Brot herzustellen, das in der Region zu fast jeder Mahlzeit serviert wird. Berühmt sind auch ihre den Spätzle ähnelnden Strozza Preti, die, übergossen mit einer sämigen Soße, schon fast als eigenes Hauptgericht gewertet werden können.

Dazu darf natürlich auch ein guter Wein nicht fehlen. Anregungen dazu finden sich in der nahe gelegenen Ortschaft Dozza. Hier sucht man nicht lange nach der in der ganzen Umgebung bekannten „Enoteca Regionale Emilia Romagna“. Hier schwört Weinkenner Marco Canè auf den „Sangiovese Reserva“, den er den Spitzenweinen seiner umfangreichen Weinsammlung zurechnet. Und zweifellos gibt ihm die von ihm geleitete Weinprobe durchaus Recht. Grund genug, um sich anschließend beschwingt auf den Weg zu machen und in den Gassen von Dozza die illustren Wandmalereien entspannt auf sich wirken zu lassen. In der Tat eine Genussregion, in der die Feierlaune nicht zu enden scheint.

Reiseinformationen “Rimini / Emilia Romagna”

Anreise/Einreise: Günstig mit Lufthansa nach München, weiter mit Air Dolomiti nach Bologna; bis Rimini mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Zur Einreise reichen ein gültiger Reisepass oder ein Personalausweis.

Reisezeit: Von Frühling bis Herbst überwiegen die touristischen Möglichkeiten, inklusive Ausflüge ins Hinterland. „La Notte Rosa“ jeweils zum Sommeranfang.

Reisebüros: Reisen in die Emilia Romagna können in fast allen Reisebüros gebucht werden

Unterkunft: in Rimini: Villa Adriatica; Grand Hotel Rimini; Dozza: Albergo Canè, www.ristorantecanet.it

Auskunft: Emilia Romagna Tourismus; Rimini Tourismus; Hinterland von Rimini, San Leo und Pennabili: www.de.riviera.rimini.it

Jetzt in Berlin: Yogaia rollt online die Yogamatte aus

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Berlin, Deutschland (Spatianer). Die weltweit erste Online-Yoga-Plattform mit interaktiven Kursen in Echtzeit ist seit Ende März auch in Deutschland aktiv. Einzigartig ist die mögliche direkte Kommunikation vom Coach mit jedem Teilnehmer. Somit kann er Fragen gleich beantworten und eventuelle Haltungsfehler schnell korrigieren. Im individuellen Yogastudio zuhause, in einer vertraut privaten Umgebung. Wie auch überall unterwegs, im selbst ausgewählten angenehmen Umfeld. Zu erreichen jederzeit – im Smartphone, Notebook, Tablet. Ohne lästige zeitraubende Anfahrt ins öffentliche Studio – aber mit ganz persönlicher Hinwendung der deutschsprachigen Lehrer.

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Von Mikko Petaja 2013 gegründet, betreibt Yogaia Studios in Helsinki, London, Hongkong – und nun Berlin, mit zehn Lehrern. Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene sind im Angebot der professionellen Coaches. Insgesamt bietet das Portal in mehreren Sprachen wöchentlich über 100 Kurse an – Yoga wie Ashtanga oder Jivamukti, aber auch Pilates und Fitness wie Bauch-Beine-Po. Demnächst wird HIT und Yoga für Kinder die Palette bereichern. Ferner ist Yogaia neben den Live-Online-Kursen in Echtzeit auch mit vielen aufgezeichneten Unterrichtsstunden für seine Mitglieder präsent. Damit ist das Training noch unabhängiger von Zeit und Ort zu gestalten. Und die Mitgliedschaft ab 9,99 Euro im Monat lohnt sich gleich mehrfach.

Weitere Informationen unter www.yogaia.com

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