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Entspannung direkt am Berliner Hauptbahnhof: das „Sky Spa & Fitnesslounge“ im Steigenberger

© Lara Seminar und Wellness GmbH

Berlin, Deutschland (Spatianer). Berliner Hauptbahnhof; Ausgang Washingtonplatz. Es herrscht Trubel. Hektische Reisende, fluchende Taxifahrer und Wartende mit Kaffeebecher gehen einander auf die Nerven. Kaum zu glauben, dass wenige Schritte weiter das Wohngefühl das Szepter führt.

Vorbei geht es an einer winziger Grünanlage zum Steigenberger Hotel am Kanzleramt. Im siebten, also höchsten Stockwerk befindet sich der Wellness-Bereich namens „Sky Spa & Fitnesslounge“. Betrieben wird er von der Brüggemann Group, die in Berlin auch die Spa-Bereiche im Westin Grand und im Hotel Esplanade betreibt.

© Lara Seminar und Wellness GmbH

Als Nicht-Hotelgast muss man sich den Fahrstuhl vom Concierge freischalten lassen. Oben angekommen, hat man einen tollen Panoramablick auf Spree und Regierungsviertel. Durch die Riesenfenster des Fitnessraums etwa lässt sich bei einer Trainingseinheit bestens das Stadtgeschehen beobachten. Hotelgäste können sich hier rund um die Uhr schinden: an Laufbändern, Fahrrädern, Rudergerät oder Cross-Trainern. Nach Vereinbarung gesellt sich auch ein Personal Trainer hinzu.

Angesichts von 339 Hotelzimmern im Hause mutet ein Wellness-Areal von 500 Quadratmetern überschaubar an. Doch bei unserem Besuch am Freitagnachmittag war es alles andere als überlaufen. Die wenigen Gäste waren zudem kultiviert und wussten sich gemäß Sauna-Knigge zu benehmen. Vielleicht ist es ein Vorteil, dass es im Sky Spa keinen Pool gibt. Hier kann man ohne Kindergeschrei und kreischende Teenager in Ruhe Saunieren.

Wohlfühlen werden sich hier alle, die sich beim Entspannen aufs Wesentliche konzentrieren wollen. Im Sky Spa verzichtet man auf Wellness-Kitsch, säuselnde Musik, aufdringliche Düfte, Show-Aufgüsse und dergleichen mehr.

© Lara Seminar und Wellness GmbH

Es gibt ein Dampfbad sowie drei Saunen von 60 bis 90 Grad. Unser Favorit war die 90-Grad-Außensauna auf einer kleinen Terrasse im Innenhof, die natürlich blickdicht verschalt ist. Eine weitere Terrasse ist mit Ruheliegen bestückt.

Drinnen gibt es einen Ruheraum mit sechs Liegen, dessen Wände sind anheimelnd mit Kirschblüten und Vögelchen gestaltet sind. Eine weitere Ruhezone bietet Hängesessel, in denen man die Seele baumeln lassen kann. Beliebt bei den Besuchern sind auch die edel gestalteten Becken für Fußbäder.

Angelegt ist der Sky Spa wie ein Loft, in den die einzelnen Saunakabinen und Sanitärbereiche eingesetzt sind. Der optische Eindruck ist hochwertig: Creme-Töne und helles Holz, viel Tageslicht. Das wirkt modern, minimalistisch und skandinavisch schlicht.

© Lara Seminar und Wellness GmbH

Minimalistisch sind allerdings auch die Öffnungszeiten. Von Montag bis Freitag wird der Saunabereich erst nachmittags um vier geöffnet. Sonntags wiederum schließt er bereits um fünf.

Das Spa-Angebot umfasst Entspannungsrituale, Kosmetik und Massagen, die bei schönem Wetter auch auf der Außenterrasse durchgeführt werden: Von Lavastein-Massage über Algenmaske bis zur Fußpflege. Verwendet werden Produkte der Kosmetik-Marke Babor.

Nicht nur Hotelgäste, die sich nach einem langen Konferenztag oder ausgedehntem Sightseeing erholen wollen, heißt das Sky Spa herzlich willkommen. Gern gesehen sind auch auswärtige Besucher, denen man Tagespässe und Jahresmitgliedschaften bietet.

Sky Spa & Fitnesslounge

Adresse: Steigenberger Hotel Am Kanzleramt, Ella-Trebe-Straße 5, 10557 Berlin

Kontakt: Telefon +49 30 740743-888 info@sky-spa-fitnesslounge.de

Heimatseite im Weltnetz: www.sky-spa-fitnesslounge.de 

Öffnungszeiten: Montags bis freitags von 16 Uhr bis 22 Uhr, samstags von 11 Uhr bis 20 Uhr, sonntags von 17 Uhr bis 17 Uhr

Preise: Für Hotelgäste inklusive, Tageskarte: 38 Euro, Jahresmitgliedschaft möglich

Lässig loungen in oder locker liegen auf einem Frau

Ein klassischer Klappstuhl in Schwarz und Rot.© 2018, Münzenberg Medien, Foto: Stefan Pribnow

Tolentino, Macerata, Italien (Spatianer). Eine Marke von Weltruf aus den Marken die hier keiner vermutet. Poltrona Frau hat seinen Sitz im italienischen Tolentino inmitten ‚Marche’. Man macht Möbel, wahre Werkstücke von hohem Wert. Hier paaren sich handwerkliche Fähigkeiten mit künstlerischer Kreativität ausgesprochen eindrucksvoll. Beispielsweise erfreut jeder Sessel das Gesäß wie das Auge, und somit auch das Gemüt. 1912 von Renzo Frau in Turin gegründet, richtete die Firma bald darauf Paläste zu See und zu Lande ein, vom Passagierschiff Rex bis zu Domizilen der Taufpaten aus dem Herrscherhaus Savoyen. Seit 1962 wird in tiefer Provinz produziert. Die Leidenschaft für Leder als primäres Material prägt Frau bis heute, obwohl es nun in amerikanischer Hand ist und der Familie Haworth gehört.

Monsieur Pol, 1999 der „Thron für das neue Jahrtausend“. © 2018, Foto: Christoph Merten

Eine modische Marke demonstriert ihre Story plus Philosophie gerne in einem modernen Museum. Den ersten Einblick gewährt in Tolentino der Ausgang von einem Gebilde welches auf Deutsch profan als „Lichtschacht“ charakterisiert wird. „La Chiostrina“ ist jedoch inszenierte Innenarchitektur – hier für ein Icon, ins beste Licht gesetzt: Vanity Fair, weiß glänzendes Werk von Renzo Frau, 1930 gefertigt. Da hatte die in 6 bis Via Palazzo di Città ansässige Firma bereits sehr erfolgreich erste Kapitel der Designgeschichte geschrieben, mit den Modellen Chester und Bergère und mit 128. Der Sessel, italienisch „poltrona“, war 1919 der erste gepolsterte und entstand im Auftrag des Duca di Pistoia. Als starker Raucher legte er Wert auf den angefügten Aschenbecher – eine originelle Novität. 1926 wurde Poltrona Frau dann zum Hoflieferanten des italienischen Königshauses.

In den 30ern erlangte die Sitzmöbelfabrik internationale Geltung und wachsendes Ansehen für seine in hochwertiger Handarbeit hergestellte Produktpalette an Sofas und Sesseln, so der Serie 904 mit Lyra, New Deal, Vanity Fair. Auf bequem abgefederte folgten in den 50ern des letzten Jahrhunderts rauere Zeiten bis der neue Inhaber Nazareno Gabrielli 1962 den Ortswechsel von Torino bis nach Tolentino vornahm. Das Unternehmen Frau und Objekte a la Poltrona erhielten in den 70ern und 80ern wieder klare Konturen, in der Residential-Sparte bestens zu erkennen an Intervista, mit dem das wachsende Bedürfnis nach einem zeitgemäß elegantem Sitzmöbel zum Glotze gucken dank Design von Lella und Massimo Vignelli auffällig Rechnung getragen wurde.

Intervista – chic bequem sitzen als fernsehen in Mode war. © 2018, Foto: Christoph Merten

Außer „Residential“ sind „Contract“ und „Interiors in Motion“ die Produktionsbereiche, wobei in allen dreien eine illustre Schar von Designern zu Werke geht. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen füllen zur Schau gestellt Wände und Vitrinen. Markenzeichen von Interiors in Motion ist seit 1986 die Polsterung des Lancia Thema 8:32 – inzwischen schneidert Frau auch für Ferrari und Maserati. Contract hilft bei der Ausstattung von Theatern und Museen, von Hotels und Restaurants und sogar von hohen Häusern – wie dem Sitz des Europarlaments in Straßburg. Ein Sessel in Nachtblau – benannt Monsieur Pol, eingesetzt 1999 als „Thron für das neue Jahrtausend“. Nebenbei bemerkt: poltrone/poltrona bedeutet auf italienisch auch Faulenzer/in.

Poltrona Frau

Adresse: Via Cristoforo Colombo, I-62029 Tolentino, Macerata, Italien

Kontakt: Telefon: +39 0733 909 447, E-Mail: museum@poltronafrau.it

Heimatseiten im Weltnetz: poltronafraumuseum.it und https://www.poltronafrau.com/de

Kanal auf Facebook: https://www.facebook.com/PoltronaFrau

Heilendes Mineralwasser der Thermalquellen im Kurbad Sklené Teplice

Aussenansicht des Gebäudes, in dem das Höhlendampfbad Parenica sprudelt. © Copyright Liečebné Termálne Kúpele a.s. Sklené Teplice

Glashütte, Sklené Teplice, Slowakei (Spatianer). In den Schemnitzer Bergen unweit von Schemnitz (oder Schebnitz, heute slowakisch Banská Štiavnica) liegt an einem Gebirgsbach der Ort Glashütte, auch Glashütten genannt, der heute Sklené Teplice heißt, aber auch slowakisch Sklenô genannt wurde. Noch älter sind die deutschen Bezeichnungen Glaserhey und Glaserhay oder die ungarische Bezeichnung Szklenófürdó. Laut Wikipedia soll Glashütte erstmals 1340 als Topliche schriftlich erwähnt worden sein.

Der Ort in dem sehr bewaldeten Mittelgebirge ist längst ein Kurort, denn in im sprudelt eine heiße Quelle, die anfangs nur von der örtlichen Bevölkerung benutzt wurde. Laut Wikipedia erhielt Glashütte „eine größere Bekanntheit … erst im 16. Jahrhundert und die erste chemische Analyse des alkalischen Thermalwassers (37° bis 52° C) fand erst im 18. Jahrhundert statt. 1868 wurde das Bad von den Altsohler Familie Gasparetz erworben und es blieb in ihren Besitz, bevor es durch die Beneš-Dekrete vom tschechoslowakischen Staat enteignet wurde.“ Die Deutschen wurden vertrieben und enteignet.

Im 42° C heißen Höhlendampfbad Parenica in Sklené Teplice. © Copyright Liecebné termálne kúpele, a.s., Sklené Teplice

Die Thermalquellen sprudeln immer noch mit Temperaturen von 37° C bis 52,3° C. Die heutigen Betreiber sind stolz darauf, dass sie das Wasser der Heilquellen weder verdünnt noch aufbereitet. Das Wasser würde die „Bäder täglich wechseln“. Dadurch seien die Becken und Bäder auch für diejenigen geeignet, „die empfindlicher auf das Spa-Wasser reagieren und an Allergien leiden“. Auf der Heimatseite http://www.kupele-skleneteplice.sk im Weltnetz steht zu lesen, dass „der hohe Magnesium- und Calciumgehalt … das Spa zum idealen Ort für die Behandlung und Vorbeugung von Erkrankungen des Bewegungsapparats sowie von Nerven- und Rheumaerkrankungen, für die Rehabilitation von Verletzungen sowie für allgemeine Erholungs- und Regenerationsaufenthalte“ mache. „Das Höhlendampfbad ‚Parenica‘ ist einzigartig in Europa. Aufenthalte in den Maria-Theresien-Bädern, die Saunawelt und exzellenter Kaffee im historischen Kursalon-Café sind ein Erlebnis für Körper und Seele.“

Das darf man so schreiben und auch, dass Sklené Teplice Spa ein „idealer Ort für Patienten“ sei, „die eine ruhige und beruhigende Umgebung, Geschichte, Natur pur und außergewöhnliches therapeutisches Thermalwasser“ zu schätzen wissen.

Unbedingt zu empfehlen ist das Grottendampfbad Parenica, aber auch Wanderungen durch die Bergwälder sowie Besichtigungen der Bergbaustädte Schmenitz (slowakisch Banská Štiavnica) und Kremnitz (slowakisch Kremnica), aber auch Ausflüge zum Bergbau-Freilichtmuseum St. Anton (slowakisch Svätý Anton) mit dem Schloss der Familie Sachsen-Coburg-Koháry. Auswärts und abends essen in der Sennerhütte Slovenska Koliba Jasna bei Liptau-Sankt-Nikolaus, auch Sankt Nikolaus in der Liptau genannt (slowakisch Liptovský Mikuláš) ist zu empfehlen oder, wenn man im Winter kurt, ein Ausflug ins Skigebiet Salamandr.

Liečebné Termálne Kúpele a.s. Sklené Teplice

Adresse: Sklené Teplice 100, 96603, 966 03 Sklené Teplice, Slowakei

Kontakt: Telefon: +421 45 677 10 61, E-Breif: rezervacie@kupele-skleneteplice.sk

Heimatseite im Weltnetz: http://www.kupele-skleneteplice.sk

Wandern und Wohlsein auf den Spuren des Märchenkönigs durch die Zugspitz-Region

Ein Wohlfühl- und Wanderparadies oder Ballonfahrer über dem Staffelsee. © Copyright: Das Blaue Land

Murnau, Bayern, Deutschland (Spatianer). Menschenscheu und weltabgewandt war er. Dass er niemals in Vergessenheit geriet, dazu mag sein rätselhafter Tod 1886 im Starnberger See beigetragen haben. König Ludwig II., der in Bayern liebevoll als „Kini“ bezeichnet wird, ist unbestritten ein Mythos. Als er 1864 als vierter Wittelsbacher den Thron übernahm, hätte er die Uhren gern in die Zeit des Sonnenkönigs Louis XIV. zurückgedreht und wie sein großes Vorbild mit einem fest zementierten Herrschaftsanspruch í la „L ´état c ´est moi“ (Der Staat bin ich) regiert. Ludwig II. war ein großer Bewunderer des Absolutisten, vor allem im Hinblick auf die architektonische Pracht, die dieser in Frankreich geschaffen hatte. Was König Ludwig II. später mit Schloss Herrenchiemsee realisierte, war eigentlich schon für Schloss Linderhof geplant: ein Nachbau von Versailles. Doch der Platz reichte nicht aus und so entstand inmitten der wilden Ammergauer Alpen das kleinste und in gewisser Weise zugleich bedeutendste Ludwig-Schloss. Denn es war das einzige, in dem er tatsächlich gelebt hat. Rechnet man alle Aufenthaltszeiten zusammen war er insgesamt acht Jahre auf Schloss Linderhof.

Alles begann in Murnau

Wer sich auf die Spuren des schillernden Regenten begibt, sollte mit Murnau beginnen. Immer wenn Ludwig II. von München nach Linderhof unterwegs war, legte er in dem idyllischen Städtchen eine Pause ein. Der Ort, seine klaren Seen und der freie Blick auf die Berge am Horizont hatten es dem König angetan, längst bevor berühmte Maler wie Wassily Kandinsky, Franz Marc, Gabriele Münter und Alexej Jawlensky hier Inspiration suchten und den Weg zum Expressionismus fanden. Gewöhnlich kehrte Ludwig II. im „Hotel Post“ ein, das noch heute an seinen Stammgast erinnert. Hier plante der Monarch nämlich den Bau eines Versailles-Schlosses auf der nahegelegenen Insel Wörth im Staffelsee. Dort hatten seine Eltern im Schatten der 1000-jährigen Linde so manches Jahr ihren Hochzeitstag gefeiert und in König Ludwig II. die Liebe zur Zugspitz-Region geweckt. Doch der Inseleigentümer wollte nicht verkaufen und die Minister kein Geld locker machen. So blieb dieser Traum des Märchenkönigs unerfüllt. Dafür steht in Murnau an der Kohlgruber Straße das erste Ludwig-Denkmal Deutschlands. Die zwei Meter hohe Büste aus Carrara-Marmor befindet sich vor einer aufgetürmten Felsgruppe und wird von zwei bronzenen Löwen flankiert.

„Tischlein-Deck-Dich“ auf Schloss Linderhof

Ab Murnau nahm der bayerische König die Kienbergstraße, die damals eine besonders schwierige Etappe auf der uralten Handelsverbindung zwischen Venedig und Augsburg war. Jetzt ist sie ein historischer Lehrpfad. Um die enorme Steigung zu bewältigen, musste der Tross in Oberau halten und bis zu zehn weitere Pferde vor die Kutsche spannen. Heute kann man die zwanzig Kilometer bequem mit dem Bus oder dem Auto bewältigen. Schloss Linderhof, ein Juwel im Stil des französischen Rokokos, war mit allerlei Finessen ausgestattet. Am meisten fasziniert die Besucher das „Tischlein-Deck-Dich“, das sich damals mit frisch angerichteten Speisen aus dem Boden erhob und nach dem Mahl wieder in der Versenkung verschwand. Ludwigs Leibgerichte waren zum Beispiel Kürbiscremesuppe mit Zucchini-Tarte, Kalbsvögerl mit Reis, Hecht im Kraut, Rehkitzrücken mit Tobinamburpüree und Felchenfilet mit Kohlrabi. Zum Dessert wurden „Schoko-Schwäne im Fruchtsee“ serviert. Neun Gänge pro Mahlzeit waren keine Seltenheit. Sein Schlafzimmer glich dem des französischen Sonnenkönigs: Der Raum wurde so aufgeteilt, dass der Monarch die erste und letzte Audienz des Tages am Bett halten konnte. Eine weitere Attraktion auf Schloss Linderhof ist die „Venusgrotte“. Sie ist eine künstliche Tropfsteinhöhle mit See, Wasserfall und vergoldetem Muschelkahn, in dem er nachts zwischen echten Schwänen auf- und abruderte. Die unterirdische Anlage, die König Ludwig II. nach einer Szene aus der Wagneroper „Tannhäuser“ errichten ließ, konnte in Blau- und Rottönen illuminiert werden – je nach Stimmungslage. Den Strom dazu lieferte ein eigenes Elektrizitätswerk. Wer dem Monarchen ganz nah sein möchte, kann im Schlosshotel Linderhof übernachten, das idyllisch inmitten der 51 Hektar großen Parkanlage liegt. König Ludwig II. selbst war oft Gast im nahen Forsthaus Unternogg. Wildspezialitäten stehen hier auf der Speisekarte. Wer wandern möchte, sollte den Parkplatz Unternogg als Ausgangspunkt nehmen. Das hat den Vorteil, dass man am Ende der Wanderung gleich gut einkehren kann. Auf angenehmen Waldwegen läuft man vom Forsthaus Richtung Kammerl und Saulgrub bis zur Ammerbrücke. Hier lohnt der kurze Abstecher zur Scheibum. Wieder zurück auf der linken Ammerseite leiten Schilder den Wanderer zu den Schleierfällen und zum sehenswerten „Wasservorhang“. Richtung Hargenwies und Schildschwaig geht es weiter zur Wieskirche. Das Prunkstück des oberbayerischen Rokoko ist tatsächlich ein „Schwarzbau“. Ohne behördliche Genehmigung und hoch verschuldet trieb das Kloster Steingaden die Errichtung stetig vorwärts, bis es kein Zurück mehr gab. Wem der Trubel an der Kirche zu groß ist, der wandert auf dem „König-Ludwig-Weg“ weiter, am Weiler Resle vorbei zur alten Königstraße. Abschließend spaziert man durch herrliche Wald- und Wiesenregionen immer geradeaus und stets flach zurück zum Ausgangspunkt am Forsthaus Unternogg.

Königshaus am Schachen – türkischer Traum aus 1001er Nacht

Wer sich eine wesentlich zünftigere Wanderung zutraut, der sollte unbedingt das Könighaus am Schachen besuchen. Drei Wege führen dort hinauf, einer über die Partnachklamm, einer über das Oberreintal und einer über Elmau. Dort bietet sich das Alpengut Elmau, die ehemalige Telegrafen- und Pferdewechselstation des Königs, als Übernachtungsquartier an. Keiner der vorgeschlagenen Wege ist aber kürzer als 3,5 Stunden. Festes Schuhwerk ist unbedingt zu empfehlen. Der Schachen ist ein Mini-Palast im Berghütten-Format, den er sich nach den Plänen von Georg Dollmann in 1866 Metern Höhe im Wettersteingebirge geschaffen hat. Hier oben erfüllte er sich seinen türkischen Traum von 1001er Nacht. In muselmanischen Gewändern gehüllt lag er auf Kissen, rauchte Tabak und schlürfte Mokka. „In stillem Gebirgshause auf steiler Höhe, von Schnee und dichtem Nebel umhüllt, aber froh, dem Weltgetriebe entrückt zu sein”¦“ – so beschrieb König Ludwig II. dem Komponisten Richard Wagner 1881 seine „heimliche Residenz“ in den Bergen. Bis Oktober werden Führungen angeboten, bei denen sich die Gäste in die Welten des Regenten versenken können. Betreten tut man das Haus über sein mit Zirbelholz vertäfeltes Wohnzimmer, in dem sich ein sechsarmiger Leuchter, ein weißer glasierter Kachelofen und seine Stuckbüste befinden. An den Wänden hängen Graphiken mit Motiven aus den Nibelungen-Sagen und Ölgemälde. Zwei von ihnen zeigen seinen nicht mehr vorhandenen exotischen Wintergarten in der Münchner Residenz mit indischem Königszelt und den Eisriesen des Himalayas. Ganz in Weiß und Blau gehalten ist das Schlafzimmer des Königs. Über eine enge Wendeltreppe erreicht man den prächtigen Salon im Obergeschoss und ist total überrascht. Kein Besucher erwartet nach den schlichten Zimmern im Erdgeschoss, die einem Holzhaus im Hochgebirge angemessen erscheinen, einen derartigen Reichtum. In der Mitte steht ein Brunnen mit drei Schalen und einem Bassin. Decke, Wände und Teppiche sind aufwendig dekoriert, die Diwane mit kostbaren, ornamentierten Stoffen bezogen. In großen Vasen stehen fächerförmige Wedel aus bunten Pfauen- und Straußenfedern. Räuchergefäße auf zierlichen Ständern, Ampeln aus bunten Gläsern und ein vergoldeter Lüster ergänzen das Interieur. Doch damit nicht genug. Das einfallende Licht steigert den Farbakkord aus Gold, Blau und Rot noch durch mehrfarbige Glasfenster. Wenn die Sonne scheint flammt die opulente Ausstattung auf, bei Regen und Wolken ist sie in ein geheimnisvolles Dämmerlicht getaucht. Vorlage dieser Pracht war ein Raum in einem Palast in Eyüp bei Istanbul, den Sultan Selim III. für seine Schwester ausstatten ließ. Er ist als Stich einfarbig abgebildet in einer englischen Publikation über Konstantinopel und seine Umgebung erschienen. Diese muss König Ludwig II. gekannt haben, denn die Umsetzung ist relativ genau, bis hin zur Ornamentik. Auch die im Text beschriebene Farbgebung wurde nachgeahmt. Eine andere wichtige Quelle war das türkische Wohnhaus auf der Pariser Weltausstellung von 1867, die der bayerische Monarch besucht hat. Außerdem war er stets bestrebt, seine Kenntnisse der türkischen Baukunst durch Literatur, Zeichnungen und photographische Aufnahmen zu erweitern. So entstand gemäß der damaligen Orientmode auf dem Schachen eine stimmungsvolle Alhambra, die dem Monarchen als Bühne für seine Rollen als Sultan, Scheich, Emir oder Kalif diente. Mehrmals hat er dort seinen Namens- und Geburtstag, nämlich den 25. August, gefeiert. Sehenswert ist auch Deutschlands einziger Alpengarten, der 1900 als eine Außenstelle des Botanischen Gartens München angelegt wurde: Direkt neben dem Königshaus am Schachen, das von außen wie ein Schweizer Chalet aussieht, gedeihen über 1000 alpine Pflanzen, die aus allen Teilen der Welt stammen – von den Rocky Mountains bis hin zur Arktis.

Zu sich selbst finden – Günstig Übernachten auf dem Soiern

Ein weiteres Highlight mitten in den Bergen ist sein Jagdhaus am Soiern. „Endlich nahten für mich wieder heilere und schöne Tage des Friedens und ruhiger Sammlung, die ich auf Bergesgipfeln, umweht von balsamisch stärkender Himmelsluft nie vergeblich suchte.“ Dies schrieb König Ludwig II., kurz bevor er dorthin aufbrach. Das Jagdhaus am Soiern war sein erstes Refugium in der Zugspitz-Region, in das er sich seit 1867 jährlich für ein paar Tage verabschiedete. Diese königliche Hütte auf 1610 Metern oberhalb von Krün und Wallgau, nahe Mittenwald, bestand aus einem Wohn- und Schlafzimmer für seine Majestät, aus Räumen für Diener und Küchenchef sowie Ställen für die Reit- und Tragpferde. Hier konnte der König abschalten und zu sich selbst finden. Besonders genoss er die nächtlichen Fahrten auf dem oberen Soiernsee mit seinem Segelboot „Tristan“, das er eigens den Berg hinauf transportieren ließ. Und wenn ihm danach war, ließ er auch mal ein Feuerwerk abbrennen, um das Spiel des Lichts im Wasser und auf den gewaltigen Felswänden zu verfolgen. Oft zog es den König auch vom Jagdhaus am Soiern zur 2050 Meter hohen Schöttlkarspitze und zu seinem Aussichtspavillon „Belvedere“. Dort übernachtete er, um den Sonnenaufgang am nächsten Morgen zu genießen. Mit einem grandiosen Blick über das mächtige Karwendelgebirge, die schroffen Wände des Wettersteingebirges und der Zugspitze bis hin zum Estergebirge. Von hier aus konnte er seinen Lieblingsberg, den Herzogstand ebenso sehen wie das Königshaus am Schachen. Das „Belvedere“ an der Schöttlkarspitze ist Anfang des vergangenen Jahrhunderts abgebrannt, die königliche Berghütte und das ehemalige Stallgebäude am Soiern stehen noch. Heute gehören die beiden Häuser zum Deutschen Alpenverein und bieten Wanderern einfache und günstige Übernachtungsmöglichkeiten. Die schönste Route beginnt an der Isarbrücke in Wallgau mit dem Reitweg des Königs, der an mehreren Wasserfällen vorbei führt. Weiter geht es über den „Lakaiensteig“, der sich an steilen Hängen entlang windet und den die Diener benutzten, um noch vor dem König am Ziel zu sein und alles für seinen Empfang vorzubereiten. In rund vier Stunden können geübte Wanderer die Soiernhäuser erreichen und sich im Angesicht königlicher Aussichten stärken. Wer seine Reise auf den Spuren des legendären Monarchen noch kulinarisch abrunden möchte, sollte das berühmte Barockkloster Ettal besuchen. Es unterhält mehrere Gasthöfe, eine Brauerei und eine Destillerie.

Reisehinweise:

Mehr Infos auf der Heimatseite www.zugspitz-region.de im Weltnetz.

Tipp: Der Geschmack längst vergangener Zeiten – Erinnerungen eines Hofkochs: Kulinarische Lesung auf den Spuren von König Ludwig II. mit Klaus Wittmann am 14. April 2016 im Westerhof-Café im Stieler-Haus in Tegernsee. Beginn 19 Uhr, Kartenbestellung unter Telefon 08022-7040343 oder per E-Mail unter veranstaltung@stielerhaus.de.

Anmerkung:

Vorstehender Beitrag von Sonja Schön wurde unter dem Titel Auf den Spuren des Märchenkönigs durch die Zugspitz-Region im WELTEXPRESS am 8.4.2016 erstveröffentlicht.

Der „Sommer der Liebe“ erstrahlt blumig und bunt in Berlin

Ein bestickter Krankenhauskittel, ca. 1968, aus Baumwollgewebe mit Baumwollstickerei (Perlstickerei, Platt-, Reihstich und Füllstich). Photo: Image Courtesy of the Fine Arts Museums of San Francisco

Berlin, Deutschland (Spatianer). Hunderttausende waren high beim Höchsten im Hippie-Himmel, dem Summer of Love 1967 in San Francisco: „If you’re going to…“ Ein Lebensgefühl das in Kunst, Mode und Musik vielfältig seinen Ausdruck fand. Mit der Ausstellung „summer of love: art, fashion, and rock and roll“ im Palais Populaire wird die Zeit von „Flower Power“ eindrucksvoll in Szene gesetzt. „Die Visionen dieser Ära prägen bis heute unser Denken und Zusammenleben“ meldet der Medientext dieser kulturellen Institution der Deutschen Bank gut und gerne ein halbes Jahrhundert später – „vom Feminismus und sexueller Revolution bis zur Friedens- und Umweltbewegung“. Lang ist’s her, und heute erinnert der Titel auch eher an ein Werk von Rosamunde Pilcher.

Sammlung von Buttons, ca. 1967. Photo: Image Courtesy of the Fine Arts Museums of San Francisco. © Courtesy of the artist

Was natürlich der Qualität der Ausstellung keinen Abbruch tut. Die von den Fine Arts Museums of San Francisco, FAMSF genannt, konzipierte Schau präsentiert über 150 Objekte und Dokumente: Psychedelic Art, ikonische Rockplakate, Flower-Power-Mode, rare Fotografien und Plattencover des „legendären“ Sommers 1967.
Eigens für diesen Anlass wurde die Light Show von Bill Ham rekonstruiert, mit denen Konzerte von Bands wie Jefferson Airplane oder Grateful Dead zu multimedialen, multisensorischen Events wurden – an die später auch Rave und Techno anknüpften.
Aus den gezeigten Stücken hebt sich sein Kinetic Light Painting hervor, wie die Designer-Handtasche für Janis Joplin von Linda Gravenites, das „animierte“ Plakat „Incredible Poetry Reading“ von Victor Moscoso oder die Sammlung von Buttons, der bestickte Krankenhauskittel – beides von unbekannten Künstler(innen)(n).

„Animiertes“ Plakat, Farboffsetlithografie, Faksimilie
Verlegt von Neon Rose. Künstler: Victor Moscoso (*1936).
Photo: Fine Arts Museums of San Francisco, Textile Arts Council Endowment Fund and Partial Gift of Cynthia Shaver and Arthur Leeper, 2018.12. © Victor Moscoso

„Die Ideale des „Summer of Love“ sind wieder aktuell“ meint die Deutsche Bank und das Palais Populaire. „Sie vermitteln einen utopischen Aufbruchsgeist – gerade für eine junge Generation, die über ihre Zukunft selbst bestimmen will“ (Blumen im Haar bei Fridays for Future?) „und sich mit Protestaktionen und Streiks für Gewaltlosigkeit, soziale Gerechtigkeit, ökologisches Bewusstsein und ein neues Gemeinschaftsgefühl einsetzt.“
„Mit dieser Ausstellung hoffen wir, zu einer neuen Sicht auf den Summer of Love und seine Werte, wie Frieden, Gemeinschaft und Idealismus, beizutragen.“ Deutsche Bank und Palais Populaire möchten „fünfzig Jahre nach diesem Wendepunkt der jüngeren Geschichte mit dieser mitreißenden Präsentation“ (schauen wir mal) „den Künstlern und Aktivisten, die sich damals inspirieren ließen, unsere Anerkennung zollen. Außerdem spricht daraus die Hoffnung“, Ende der Durchsage “dass ein wesentlicher politischer und sozialer Wandel möglich ist, wenn Menschen ihre Stimme erheben und zusammenstehen.“

Ausstellung: „Summer of love“ vom 20. Juni bis 28. Oktober 2019

Kuratoren: Jill D’Alessandro, Curator in Charge of Costume and Textile Arts; Colleen Terry, Associate Curator for the Achenbach Foundation for Graphic Arts, de Young Museum/Fine Arts Museums of San Francisco, und Friedhelm Hütte, Global Head of Art, Deutsche Bank
Organisiert von den Fine Arts Museums of San Francisco in Zusammenarbeit mit Deutschen Bank

Öffnungszeiten: Täglich außer Dienstag 10 – 19 Uhr, Donnerstag 10 – 21 Uhr

Ausstellungsort: Palais Populaire, Unter den Linden 5, 10117 Berlin

Kontakt: Telefon +49 (0)30 20 20 93-0, E-Brief: palais.populaire@db.com

Heimatseite im Weltnetz: db-palaispopulaire.de

Wellness mit Aussicht – Der Club Olympus Spa & Fitness am Potsdamer Platz thront über den Dächern Berlins

Blick vom Dachgarten des Spa des Hotels Grand Hyatt Berlin. © Grand Hyatt Berlin GmbH, BU: Stefan Pribnow

Berlin, Deutschland (Spatianer). Es geht hoch hinaus. Auf das Dach des Fünf-Sterne-Hotels „Grand Hyatt“ am Potsdamer Platz schmiegt sich das „Club Olympus Spa & Fitness“. Der Gast blickt hier durch Panorama-Fenster über das Herz Berlins – sogar beim Schwimmen im Pool. In der gesamten Hauptstadt gibt es wohl keine Wellness-Oase mit mehr Tageslicht. Ein Highlight ist die mit Rasen begrünte Dachterrasse, auf der man im Sommer wunderbar sonnenbaden kann. Als gehobene Alternative zum überfüllten Freibad ist dieses Spa also definitiv geeignet. Auf der Terrasse finden auch zweimal wöchentlich Yogakurse statt.

Die Schwimmhalle über der Traufhöhe der Stadt im Grand Hyatt Berlin. © Grand Hyatt Berlin GmbH, BU: Stefan Pribnow

Mit dem Fahrstuhl geht es zunächst in den achten Stock. An der Anmeldung wird man mit Bademantel, Handtüchern und Badeschlappen ausgestattet. Daneben geht es in den Fitness-Saal, wo sich Hotelgäste rund um die Uhr auspowern können. Außerdem gibt es eine Lounge mit Espressomaschine, Keksen und allerlei Tees zur (kostenlosen) Selbstbedienung. Wasserspender stehen aber auch anderswo in vielen Ecken.

Ein eigenes Bistro existiert im Spa nicht. Das Hausrestaurant liefert jedoch auf Bestellung eine kleine Auswahl von hawaiianisch inspirierten Poke Bowls ins Dachgeschoss: aromatisch gewürzte Salate, die mit Reis, Kimchi, Gemüse und Hülsenfrüchten angereichert sind.

Raum zum Wohlfühlen für Wellness-Behandlungen im Spa des Hotels Grand Hyatt Berlin. © Grand Hyatt Berlin GmbH, BU: Stefan Pribnow

Es gibt sechs Behandlungszimmer für Massagen, kosmetische Anwendungen und exotische Entspannungstechniken. Alle Räumlichkeiten wirken schnörkellos designt und großzügig. Die Umkleiden sind minimalistisch, mit viel Holz gehalten. Von hier aus geht es direkt in den Wellnessbereich mit finnischer Sauna, Dampfbad, einem mannshohen Tauch-Zuber und Duschen. Daneben befinden sich die Ruheräume, die einen direkten Zugang auf die Terrasse bieten.

Über eine Treppe läuft man hinauf zum Herzstück des Club Olympus Spa: der fünfeinhalb Meter breite und 15 Meter lange Pool, dessen Wasserkante mit den Fenstern abschließt. Integriert ist also ein Wahnsinnsausblick über Philharmonie und Tiergarten, Kirchtürme und Siegessäule. Den kann man auch genießen, während man im immerhin acht Quadratmeter großen Whirlpool lümmelt.

Club Olympus Spa & Fitness

Adresse: Grand Hyatt Berlin, Marlene-Dietrich-Platz 2, 10785 Berlin

Kontakt: Telefon: +49 30 2553 1890, Fax: +49 30 2553 1235, E-Mail: clubolympus.berlin@hyatt.com

Heimatseite im Weltnetz: https://www.hyatt.com/de-DE/spas/Club-Olympus-Berlin/fitness

Öffnungszeiten: täglich von 6 Uhr bis 23 Uhr

Preise: Für Hotelgäste inklusive, Tageskarte: 70 Euro pro Person, Monats- und Jahresmitgliedschaft möglich

Jo, Yoga!

Yoga. Quelle: Pixabay, Foto: StockSnap

Berlin, Deutschland (Spatianer). Yoga ist Wohlfühlen, auch wenn das, was auf den Yogamatten veranstaltet wird, oft nicht danach aussieht, jedenfalls nicht für Außenstehende. Aber was ist schon, wonach es ausschaut?!

Womit wir dabei wären, das Yoga Philosophie ist, im Wesentlichen ein indische philosophische Lehre, die durch Meditation, Askese und besagten körperliche Übungen die Leuten von dem Gebundensein an die Last der Körperlichkeit im Land befreien will. Sie sei über 5.000 Jahr alt, scheint aber sehr modern, wenn man bedenkt, wie viele hier und heute ihre Yogamatte ausrollen und Übungen absolvieren.

Und in diesem, dem letzten Verständnis ist Yoga die Gesamtheit aller Übungen, die aus dem Yoga herausgelöst und zum Zwecke einer Beherrschung des Körpers durch den Geist, der Konzentration und Entspannung ausgeführt werden. Wohlsein.

Dabei dürfen Übungen, die Yama, Niyama, Asanas, Pranayama, Pratyahara, Kriyas, Meditation und Askese genannt werden, ausgeführt werden. Wie das zu verstehen ist? Da hilft ein Blick auf den Begriff.

Laut „Wikipedia“ (14.6.2019) bedeute „Yoga … ‚Vereinigung‘ oder ‚Integration'“, könne aber auch „im Sinne von ‚Anschirren‘ und ‚Anspannen‘ des Körpers an die Seele zur Sammlung und Konzentration bzw. zum Einswerden mit dem Bewusstsein verstanden werden. Da jeder Weg zur Selbsterkenntnis als Yoga bezeichnet werden kann, gibt es im Hinduismus zahlreiche Namen für die verschiedenen Yoga-Wege, die den jeweiligen Veranlagungen der nach Selbsterkenntnis Strebenden angepasst sind.“

Hier lesen Sie mehr über Yoga in Wikipedia.

Palast der Badekultur im antiken Gewand – das Friedrichsbad in Baden-Baden

Ein Blick auf den Haupteingang ins Friedrichsbad in Baden-Baden. © CARASANA Bäderbetriebe GmbH

Berlin, Deutschland (Spatianer). Es stürmt als wir im Spätherbst durchs Badische unterwegs sind, und angesichts der wildbewegten Bäume entlang der Lichtentaler Allee, der aufschäumenden Oos im weltberühmten Kurort waren wir uns nicht sicher ob wir hier wirklich verweilen sollten. Von draußen zog es uns gen drinnen, vom tobenden Element in die entspannte Atmosphäre eines wohl einzigartigen Badetempels.

Das berühmte Kuppelbad im Friedrichsbad in Baden-Baden. © CARASANA Bäderbetriebe GmbH

„Hier im Friedrichsbad vergessen Sie nach zehn Minuten die Zeit und nach 20 Minuten die Welt“ bemerkte Mark Twain der zu den ersten Gästen des kurz vor Weihnachten 1877 vom Großherzog Friedrich eröffneten Römisch-Irischen Bad gehörte. Zwei Wochen ging er täglich in den Palast der Badekultur. Er glaubte fest daran, sein Rheuma hier gelassen zu haben. „Es sei der Stadt gegönnt. Es war wenig genug, aber alles, was ich zu geben hatte“ notierte er ins Tagebuch. Schon die römischen Legionäre tauchten in „Aquae“ ins warme Wasser und kurierten ihre Wunden die sie sich in den germanischen Wäldern holten. Ohne Blessuren vom Sturm wollen wir nur Wellness genießen. Und obwohl wir auch schnell die Zeit und die Welt vergessen, bleiben wir Stunden.

Immerhin sind im ganzen 17 Stationen zu absolvieren. Mit festen Regeln beim Baderitual einst aufgestellt vom Mediziner Dr. Frech. Denn dies ist kein Spaßbad, sondern ein Paradies für die Sinne – wenn man sich sinnvoll auf den angezeigten Weg macht, stets von gut geschultem Personal sehr hilfreich empfangen oder begleitet. Beim umkleiden erhält sie und er Sandalen und ein großes Tuch zum Umhüllen. Sonst nix – gebadet wird nackt. Zuerst geht’s für Adam und Eva nebeneinander unter die Dusche. Keine modischen Drehteile, vielmehr ehrfurchtgebietende Armaturen gestalten den Raum. Ein warmer Wasserfall ergießt sich aus Köpfen weit über den Köpfen. Kalt klappt auch. Herrlich erquickt, betreten wir ganz leise das Warmluftbad. 54 Grad meldet das Thermometer, 68 in Celsius heißt es im Heißluftbad als dritte Station. Handbemalte Majolika-Fliesen mit paradiesischen Motiven zieren die Wände. Im warmen und im noch wärmeren auf Holz und Laken liegen – dann duschen vor der Seifenbürstenmassage als fünfte Station und danach. Oder nur duschen; wobei, wer sich nicht bürsten und einseifen lässt, vom Nackenmuskel bis zu den Zehen verpasst ein Highlight. Also gleich beim Eintritt dazu buchen!

Das klassische Kuppelbad im Friedrichsbad in Baden-Baden. © CARASANA Bäderbetriebe GmbH

Daraufhin strecken wir uns zumindest als Herkules und Kleopatra auf den breiten Steintreppen der Thermal-Dampfbäder aus, sitzen oben auf dem Podest, später wohlig in Nischen bei 45 bis 48 Grad: Stationen Sieben mit Acht. Schreiten aufrecht wie Gladiatoren zur Nummer Neun, dem Thermal-Vollbad, 36 in Celsius. Ein paar Züge schwimmen, und plauschen beim Treffen auf den Wassertreppen. Es folgt nach Dr. Frech nun das etwas abseits gelegene Thermal-Sprudelbad, 34 Grad, mit besonders wohltuender Rückenmassage. Wieder energiegeladen, das Tuch locker als Toga drapiert, ist nun das große lichtdurchflutete Rund vom Thermal-Bewegungsbad mit der von schlanken Säulen getragenen, überragenden Kuppel unser Ziel. 17 Meter hoch ist das Paradestück vom Badeplast der mit roten und weißen Sandstein, mit Marmor, Messing und Stuck glänzt. Marcus Aurelius Severus Antoninus, besser bekannt als Caracalla, würde er bestimmt gefallen. Sein Wunsch war Befehl beim Ausbau der römischen Bäder – gespeist von bis zu 68 Grad Celsius heißen Quellen. Ein Bad für den Kaiser samt Gefolge, eins für Soldaten – und eine eigene Therme für Pferde.

Wir schwimmen ein paar Runden im 28 Grad warmen Wasser und streben dann zurück unter die überdimensionierten Duschen. Ab ins Kaltwasserbad als Station 12 – eintauchen bei 18 Grad Celsius. Abtrocknen – mit vorgewärmten! Tüchern gereicht von helfenden Händen. Welche bei Station 15 feine Creme für Paare und Andere bereithält die sich lieber selbst was Gutes antun, anstatt sich dem geübten Masseur oder der Masseuse oberhalb im Beautybereich anzuvertrauen. Wobei auch hier gilt: besser vorher dazu buchen! Nun unter Decken sich’s im Ruheraum gemütlich machen oder im Leseraum in Geschichte schmökern. Erst als im Deutschen Reich 1872 das Glückspiel verboten wurde besann man sich fürstlich auf die Badetradition. 1884 eröffnete in der Wandelhalle – wo heute klassische Konzerte das Ohr erfreuen – das erste Fitnessstudio Deutschlands. Unterhalb vom Friedrichsbad sind Reste der Antike zu besichtigen. Nebenan am Hang grüßt die Moderne in Form der Caracalla-Therme. Demnächst gerne in Ruhe ohne Sturm!

Friedrichsbad und Caracalla-Therme in Baden-Baden sind Teil der Kannewischer Collection, welche auch die Römischen Badruinen museal aufbereitet haben. Preise im Bad (Basic, Wellness, Luxus) richten sich nach Aufenthaltsdauer sowie Anzahl der Treatments. Gemischte Badetage: Dienstag, Mittwoch, Freitag, an Sonn- und Feiertagen sowie am Valentinstag. Getrennte Badetage: Montag, Donnerstag und Samstag. Öffnungszeiten: täglich 9 bis 22 Uhr. Letzter Einlass: 2 Stunden vor Schließung. Das Kaiserbad und das Prinzenbad sind luxuriöse Privatbäder für Wellness zu zweit.

Carasana Bäderbetriebe GmbH

Adresse: Römerplatz 1, 76530 Baden-Baden

Kontakt: Telefon: Friedrichsbad: 07221 / 27 59-20, E-Brief: info@carasana.de

Heimatseite: www.carasana.de

Zur GesundZeitReise – Wellnesswonnen wie auf Wolke 7 im Siebenquell-Resort, mit originellem glaubhaften Konzept

Das Siebenquell mit See. © Seibenquell GesundZeitResort

Weißenstadt, Deutschland (Spatianer). Wellnesstempel, Wellnessoasen gibt es inzwischen wie Sand am Meer – oder in der Wüste. Das Siebenquell GesundZeitResort liegt topographisch gesehen am Weißenstädter See und somit im Naturpark Fichtelgebirge. Aber ideell befindet sich das Gebäude in Tabgha und heißt hebräisch Ort der sieben Quellen. Genau gesagt: Sieben am See Genezareth und mit unterschiedlichem Salzgehalt. Sieben Badbereiche birgt die „GesundZeitReise“ ganz folgerichtig als das Herzstück vom Siebenquell Resort – ein wohl gelungenes Gesellenstück der gläubigen Unternehmerfamilie Gesell.

So schön wie Cleopatra: Zink-Basen-Bad in der GesundZeitReise. © Seibenquell GesundZeitResort

Sieben Stationen, wie das Mineralschwebebecken mit dem Liquid Sound System für schwereloses Schweben bei Unterwassermusik, das Zink-Basen-Bad das Cleopatra zu ihrer Schönheit verhalf oder das Calcium-Lithium-Bad das schon Hippokrates in Kos einsetzte. Man schreitet nicht im Uhrzeigersinn von Raum zu Raum sondern von einer Zeitepoche in die nächste. Vom Sand-Licht-Bad der alten Ägypter zum Jod-Selen-Bad der Griechen bis zu einem römischen Dampfbad, oder in 1500 Jahren von Abu Simbel über Olympia bis zur Caracalla Therme – falls die Ausmalung den Weg weist. Zuerst aber gilt es den logo sieben Meter hohen Obelisk unter der Kuppel zu konsultieren. Er hält die Botschaft der Gesundzeitreise fest – in Hieroglyphen, auf Hebräisch, Griechisch und Latein. Für deutsch ist die Rezeption der GesundZeitReise zuständig, welche in einem stilisierten Boot residiert. Immerhin hat in der Siebenquellregion Jesus von derartigem Gefährt gepredigt. Selbstverständlich gehört zum Gesundheitskonzept Gesell eine Kapelle. „Quelle zur inneren Heilung unseres Lebens“ – alles eine Frage des Glaubens.

Gewiss ist: für Wellness bleibt auch nach der Rundreise genug Zeit und Raum. Neun Saunen bietet die Saunawelt, davon sind – sieben – im grünen Außengelände. Bäckerei und Brauerei, Bergwerk und Steinschleiferei und Holzwerkstatt, dazu Fischereihütte am Teich – wie der Innen-zu-Außenpool geeignet für die Abkühlung danach. Auch die Wasserwelt kann sich sehen lassen: Thermalaktivbecken und Thermalverwöhnbecken, Geysir-Dampfbad, Strömungskanal und Schwefel-Radon-Becken zählen zweifellos zu den Highlights. Beautyanwendungen, Therapie und Prävention gehören zu dem Angebot des Resorts wie auch ein waschechter Hamam. Für Speis und Trank ist gut gesorgt, mit Bademantel in zwei Bistros und Bar, besser bekleidet schön deftig im Steakhaus und drüben im Hotel in der GenussAllee oder ganz oben bei Feuerschein und Abendrot in der Panorama-Lounge Kaminflackerei. Selbstverständlich hat’s GesundZeitResort auf 100 000 Quadratmetern auch das passende Hotel – samt Übergang in die Therme für deren Gäste, welche im Poolbereich früh morgens unter sich sind.

Liquid Sound im Klangbad der „GesundZeitReise“. © Seibenquell GesundZeitResort

Ein Vier-Sterne-Superior Haus mit modern eingerichteten, hellen, freundlichen Zimmern und Blick von Terrasse oder Balkon in die Landschaft des Fichtelgebirges. Die gilt es mit ihren unerwarteten Besonderheiten zu entdecken.

Erst mal am See entlang – poetisch angeregt von vierzehn Stelen die das Stundenbuch des zu Unrecht in Verruf geratenen Eugen Gomringer auf regionalem Gestein in Erinnerung bringen. Nun mutig unterwegs durch Weißenstädter Kellerwelten, mit kundiger Führung garniert mit ‚geschichtlichen, gesellschaftlichen und lustigen Erzählungen (wirklich) aller Art’ aus dem berufenen Munde einer Kerstin Olga Hirschmann.

Oder lieber gleich ganz seriös ins Kleine Museum zu zeitgenössischer Kunst. Ins ROGG-IN, dem ,poetisch-pädagogischem Infozentrum’ über das Gold der Region – mit schmackhaften Spezialitäten im Concept Store von PEMA nebenan.

Danach Schnaps schlürfen in Sack’s Destille im Ambiente einer Drogerie aus alten Zeiten. Alles Weißenstadt – jetzt hinauf ins Fichtelgebirge!

Oha, noch Fragen zu Siebenquell: die tolle Concierge gibt gutgelaunt gern Auskunft.

Siebenquell GesundZeitResort

Adresse: Thermenallee 1, 95163 Weißenstadt

Kontakt: E-Brief: info@siebenquell.com, Heimatseite: www.siebenquell.com, Telefon: Hotel (Rezeption): 09253 -95460-0

Öffnungzeiten: Sonntags bis donnerstags von 12 Uhr bis 22 Uhr, freitags und samstags bis 23 Uhr

Heißes Schwefelwasser statt Öl – Eine Überraschung führt zum Heilerfolg – Über ein Thermalbad in Bad Füssing

Eine Ansicht der Therme. © Ortner's Lindenhof ****S eigene Thermalquelle e.K.

Bad Füssing, Bayern, Deutschland (Spatianer). Auf die Frage, welchen Beruf sie denn einmal lernen möchte überlegt die 5-jährige Sophia nur kurz: Ärztin, nur weiß sie noch nicht ob für Kinder oder Menschen! Ein bisschen Zeit bleibt ihr noch bis sie diese schwerwiegende Entscheidung fällen muss. Sie und ihre Mutter, welche Hausherrin von Ortner`s Lindenhof ist, begleiten uns im „Lustigen Lukas“ einer weißblauen Bummelbahn, die uns mit Bad Füssing und seinen Vororten bekannt macht.

Eine Ansicht der Therme. © Ortner’s Lindenhof ****S eigene Thermalquelle e.K.

Safferstetten, Egglfing am Inn, Würding und Aigen schloss man zur Gemeinde Bad Füssing zusammen. Eine Brücke über den Inn führt hinüber ins Nachbarland Österreich. Mitten in der flachen Pockinger Heide gelegen gehört sie sicher nicht zu den besonders touristisch attraktiven Standorten vor den Toren Passaus. Trotzdem verzeichnet die Gemeinde jährlich nahezu 3 Mio. Übernachtungen in ca. 500 Hotels. Ein Irrtum verhalf diesem Teil Niederbayerns zu seiner Blüte.

Braunau der Geburtsort Hitlers in Österreich ist nicht weit von Bad Füssing entfernt. Seine Pläne auf der Ebene, dort wo sich der heutige Kurort befindet, eine Flugbasis zu errichten führt 1938 dazu nach Erdöl zu bohren. Ein Jahr zuvor unterschreibt die Wimmer-Bäuerin einen Vertrag mit der bayrischen Mineralölindustrie, dass auf ihrem Grund nach Öl gebohrt werden darf. Statt des ersehnten Öls schießt jedoch heißes Schwefelwasser aus dem Bohrloch. Enttäuscht über den Misserfolg wird es verschlossen, mit einer unscheinbaren Hütte überbaut zu der nur Frau Wimmer einen Schlüssel erhält. Noch kommt niemand auf den Gedanken das aus einer Tiefe von knapp 1000 Metern sprudelnde, 56 °C heiße, zahlreiche Mineralien enthaltende Wasser für Heilzwecke zu verwenden. Nein, man reinigt Arbeitsgeräte damit. Der inzwischen in die Familie Wimmer eingeheiratete Franz Ortner öffnet jedoch den Bohrverschluss. Dreißig Meter hoch spritzt das Wasser aus der Erde. Der sich bildende Tümpel ist bald ein beliebter Badeplatz für Jung und Alt, vor allem für verwundete Kriegsheimkehrer. Da ein Badezimmer in jeder Wohnung zu dieser Zeit nicht selbstverständlich war, genießt man das kostenlose Wasser auf dem Wimmerhof.

Eine Ansicht der Therme. © Ortner’s Lindenhof ****S eigene Thermalquelle e.K.

Bald schon macht sich die heilende Wirkung des Thermalwassers mit hohem Schwefelgehalt bemerkbar. Es ist nicht nur entzündungshemmend und schmerzlindernd, es bereitet auch Spaß und Erholung. Franz Ortners Visionen von einem Kurort nimmt Gestalt an. Bereits 1950 beginnt der Kurbetrieb in Füssing. In diesem Jahr kommt im Lindenhof, zuvor Wimmerhof, der Mann zur Welt der die Erfolgsgeschichte des Ortes entscheidend mitprägen wird: Franz Xaver Ortner. Das Ansehen des Heilbades steigt rasant. Aus den ersten 14 Zimmern in einem Bauernhaus entsteht das Stammhaus. 1964 wird im Lindenhof das erste Thermal-Freibad eingerichtet. Heute 40 Jahre später besticht der Lindenhof mit 99 Zimmern davon 16 Suiten verteilt auf vier Häuser nicht nur durch eine harmonische Architektur sondern auch durch seine Prinzipien. Im Bio-Haus Linde zum Beispiel ist das gesamte Haus mit Zirbenholz ausgestattet. Das Holz der Zirbelkiefer duftet besonders gut und fördert Gesundheit und Regeneration. Wetterfühligkeit wird durch den Duft gemildert, ebenso verbessert er die Schlafqualität. Alle vier Häuser sind mit direktem Zugang zum Thermal- und Saunaparadies verbunden.

Informationen:

Mehr über das Thermalbad unter www.ortners-lindenhof.de beziehungsweise unter Telefon 08531-2790 oder E-Brief info@ortners-lindenhof.de.

Anmerkung:

Der Beitrag von Monika Hamberger wurde in einer Langfassung im WELTEXPRESS am 7. März 2014 erstveröffentlicht.

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